Kaiser Konrad II.

Unser alter deutscher Kaiser Konrad II. ist am heutigen Tag im Jahre 1039 heimgegangen. Er folgte 1024 Kaiser Heinrich II. auf den deutschen Thron, erlangte 1027 die Kaiserwürde und herrschte bis 1039. Sein Sohn Heinrich III. folgte ihm nach. Konrad ist der erste Salier auf dem deutschen Thron, womit wieder die Franken die deutschen Herrscher stellten. Bedeutend wurde vor allem die Einverleibung des Königreichs Burgund in unser altes deutsches Reich, die 1033 erfolgte. Damit war dessen Vormachtsstellung in Europa einmal mehr befestigt. Unser Geschichtsschreiber Wipo schildert uns das Leben Kaiser Konrads und berichtet uns von der Wahlversammlung im Jahre 1024, deren Teilnehmer es uns recht ausführlich nennt: https://archive.org/details/Wipo-DasLebenKaiserKonradIi

„…den Bischofsstuhl zu Metz hatte Theoderich inne, ein edler und tugendstrenger Mann; dem Straßburger Gemeinwesen stand der edle Bischof Werinher vor, voll Eifer in göttlichen wie in weltlichen Pflichten; auf dem Würzburger Stuhle saß Mazelin, weise und treu in seinen geistlichen Würden; das Bamberger Bistum hatte Eberhard, der erste Bischof jener Kirche, ein Mann von Geist und Charakter so recht wie ihn der Staat brauchte; der Kirche zu Konstanz stand Heimo vor, ein Mann voll göttlicher Weisheit, bescheiden und in weltlichen Dingen wohl erfahren; in Augsburg war Bruno Bischof, der Bruder des Kaisers Heinrich, ein brauchbarer Mann und von klarem Verstande, wenn er nur nicht durch den Bruderhaß, womit er dem Kaiser Widerstand leistete, verdunkelt wäre. Die Kirche zu Juvavum, das Man gewöhnlich Salzburg nennt, regierte guten Angedenkens Erzbischof Gunther, der Bruder des Grafen Eckehard und Hermann; milde und gut gegen Gott und Menschen; Bischof der Kirche zu Regensburg war Gebhard wegen seines Wohlwollens ausgezeichnet; die Kirche zu Freising regierte Bischof Eigilbert, ein weiser Lenker des Klerus und seiner Gemeinde. Gleichzeitig mit jenen waren viele andere Bischöfe und Äbte aus denselben Gegenden anwesend, welche einzeln namhaft zu machen ermüden würde. Sachsens Bischöfe lasse ich unerwähnt, weil ich nicht weiß, was über ihr Leben ich ihren Namen beifügen müßte, wiewohl ich für gewiß vernommen habe, daß auch sie der Regierung bei den wichtigsten Dingen ratend und helfend zur Seite stehen. Italien übergehe ich, da dessen Fürsten in der kurzen Frist nicht zu der Königswahl kommen konnten; sie haben, als sie später in der Stadt Konstanz zugleich mit dem Erzbischof von Mailand und den übrigen Fürsten zum Könige kamen, sich ihm unterworfen und bereitwillig den Eid der Treue geschworen. Die Herzöge aber, welche mit den vorerwähnten Männern gleichzeitig lebten, waren folgende: Benno, Herzog von Sachsen; Adalbero, Herzog von Istrien; Hezilo, Herzog von Bayern; Ernst, Herzog von Alamannien; der Lothringer Herzog Friedrich; der Ripuarier Herzog Gozelo; Kuno von Worms, Herzog der Franken; Ulrich, Herzog von Böhmen. Burgund nämlich gehörte damals noch nicht zum Römischen Reiche wie jetzt. Daß es aber jetzt untertan geworden ist, ist dem Ruhme dreier Könige zuzuschreiben. Kaiser Heinrich II. strebte zuerst danach es zu unterwerfen und beharrte kräftig in diesem Streben. Alsdann verjagte Kaiser Konrad durch einen heftigen Angriff die lateinischen Franken feindlicher Weise aus demselben und eroberte das Land mit Gewalt. Endlich brachte König Heinrich III., der fromme, der friedsame, die Richtschnur der Gerechtigkeit, durch Krieg und Frieden das nämliche Burgund großmächtig zur Ruhe; und was dort die göttliche Vorsehung durch Ratschlüsse des Friedens wie des Krieges, durch Beratungen und Versammlungen, denen ich bisweilen selbst beigewohnt habe, getan hat, werde ich anderen Ortes mitteilen. Jetzt kehre ich zu meiner Aufgabe zurück. Ungarn aber, das derselbe König Heinrich III. durch einen herrlichen und wunderbaren Sieg bezwungen und nach dem Siege durch Weisheit und Klugheit sich und seinen Nachfolgern gesichert hat, ertrug es in vorerwähnter Zeit noch nicht, auch nur unser Wort zu hören.“

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