Wolfgang Willrich

„Die Fortschritte in der Philosophie, der Volkswirtschaft, der Kriegskunst, im Geschmack und den Sitten sind unstreitig ein fesselnderes Thema als Betrachtungen über Trottel im Purpurgewande, über Gaukler in der Bischofsmütze und jene Unterkönige, die man Minister nennt: von denen nur sehr wenige einen Platz im Andenken der Nachwelt verdienen. Wer aufmerksam in der Geschichte liest, der wird finden, daß dieselben Szenen oft wiederkehren; man braucht nur die Namen der handelnden Personen zu ändern. Hingegen die Entdeckung neuer Wahrheiten zu verfolgen, den Ursachen der Veränderungen in den Sitten nachzuspüren und die Anlässe zur Vertreibung der finsteren Barbarei zu erforschen, die sich der Aufklärung der Geister widersetzte: das sind sicherlich Gegenstände, der Beschäftigung aller denkenden Geister würdig.“ (Friedrich der Große)

Und so bringen wir Panzertiere euch nicht nur Kunde von Schlacht und Kampf, sondern erzählen euch auch von unserer wahren deutschen Geschichte und Kunst. Im Falle von unserem großen Maler Wolfgang Willrich hat dessen Werk allerdings sehr viel mit Schlacht und Kampf zu tun. Denn unser Willrich zeichnete unsere Soldaten, Helden und Heerführer des Sechsjährigen Krieges, darunter auch eure Wüstenfuchs. Ferner Michael Wittmann, Gerd von Rundstedt, Werner Mölders, Kurt Student, Günther Prien, Heinz Guderian, Joachim Schepke Eduard Dietl und noch viele mehr. Ebenso malte und zeichnete er unsere Dichterin Agnes Miegel, unseren General Erich Ludendorff und dessen Gattin Mathilde. Das Licht der Welt erblickte unser Maler 1897 im sächsischen Göttingen. Er besuchte die höhere Schule und zog 1916 in den Vierjährigen Krieg. So wie die Helden von Homers Ilias ließ auch unseren Willrich die Kriegsgöttin Pallas Athene heil aus dem Kampf wiederkehren und so konnte unser Maler von 1920 bis 1931 in Dresden zuerst die bildenden Künste und die Lebenskunde. Seine Werke fanden Gefallen und so wurde unser Willrich 1939 vom Oberkommando der Wehrmacht zum Kriegsmaler bestellt. Geehelicht hat unser Maler 1931 Charlotte Herber und zeugte mit ihr zwei Töchter und einen Sohn. „Des Reiches Soldaten“, „Von unseren Frauen“, „Dafür kämpfte der deutsche Soldat“, „Nordisches Blutserbe im süddeutschen Bauerntum“, „Deutscher Blutadel in aller Welt“ oder „Bauerntum als Heger Deutschen Blutes“ nannte er seine Bildbände und gab seinen Kunstabhandlungen die Namen „Des Edlen ewiges Reich“, „Säuberung des Kunsttempels“ und „Kunst und Volksgesundheit“. Vom Vernichtungskrieg der sogenannten Vereinten Nationen gegen unser deutsches Volk berichtet uns unser Willrich im Begleittext zu seinem Bildband „Dafür kämpfte der deutsche Soldat“: https://archive.org/details/dafuer-kaempfte-der-deutsche-soldat

„Für die Würde des Schaffens und die Güte des Handwerks so lautet das dritte Kampf- und Friedensziel. Es zeigt die deutsche Auffassung vom Geist und Sinn des Schaffens, vom Wesen und Wert der schöpferischen Persönlichkeit, von der Liebe in der Arbeit und von der Gediegenheit des Werkes. Es zeigt die Auffassung vom Schaffen als einer Kulturleistung im Sinne des Reiches und nicht nur einer lieblosen Produktion im Rahmen einer kurzlebigen mit Reklame aufgeblasenen Konjunktur. Nicht die Robotersklaverei unpersönlichen Schuftens, gefesselt an das Band einer laufenden Maschinerie im Taylor- oder Stachanowsystem entspricht unserer deutschen Auffassung von der Würde des Schaffens. Das Schlagwort „time is rnoney“ wird keinen eigentlich schöpferischen Geist erfüllen. Denn einem Menschen, der aus innerer Berufung schafft, ist Zeit mehr als Geld, nämlich Werk. Und Werk bedeutet auch mehr als nur Ausstoß einer Produktion, deren Tempo von Gewinnsucht und Maschinenrentabilität bestimmt wird. Es bedeutet Geistes- und Handwerk, geschaffen mit persönlicher Anteilnahme in liebevoller Hingabe an die Aufgabe. Werken und Robotern, das ist sehr zweierlei. Wer werkt, ist ein Herr, wer schuftet, ein Sklave. Dem Werkenden dient die Maschine, den Roboter treibt sie. Aus der seelenmordenden Hetzjagd im Dienst Mammons, aus der gifterfüllten Luft der Klassengegensätze, aus den Fesseln der Vertrustung und Bürokratisierung heraus wieder zu menschenwürdigen Arbeitsbedingungen, zu schöpferischem Frieden in der Arbeit selbst und in der Zusammenarbeit zu kommen, das ist wichtiger als eine uferlose, maß- und seelenlose Fron um Profite. Schöpferischer Arbeitsfrieden ist ein Ziel, das den Sieg des Reiches schon allein gelohnt hätte und auch heute trotz des Zusammenbruches allen Opfermut rechtfertigt. Unser Bild zeigt die Eintracht des planenden Geistes und der erfahrenen Hand. Es zeigt die liebevolle Hingabe an ein Werk, die Vertiefung in eine Aufgabe, würdig einer alten gediegenen Kultur, deren Erbe wir nicht nur genießen und verwalten wollen, sondern an der wir mit Freude weiterwirken. Durch das Fenster der stillen Werkstatt sehen wir hinab auf ehrwürdige Bauwerke früherer Jahrhunderte, deren Meister den Geist und die Liebe des Schaffens kannten. Sie wußten, daß Größe und Bedeutung eines Werkes weder in Metern noch in Fuß noch bloßer Zweckmäßigkeit sich allein erschöpft, daß Kilogramme oder Tonnen nichts aussagen über das geistige Gewicht, und daß gut Ding Weile haben will. Die Kriegführung unserer Feinde hat den Schwerpunkt ihres Vernichtungswillens auf unsere Kulturstätten gelegt. Von Köln bis Dresden, von Hamburg bis München, dazwischen und darüber hinaus haben die bombenträchtigen Christophosphorusse planmäßig in Schutt und Asche gelegt, was Jahrhunderte friedlichen Fleißes und meisterlichen Könnens an Kleinoden deutschen Kulturschaffens der Welt des Geistes und der Würde der Menschheit geschenkt hatten. Das war kein Kampf gegen die Rüstungskraft einer kriegführenden Macht – denn die großen Rüstungswerke lagen bekanntlich anderswo. Es war auch nicht bloß ein schauerlicher Massenmord zur Einschüchterung und Lähmung, entsprechend den Burenkriegsmethoden Englands, die das Zeitalter des totalen Krieges eingeleitet hatten. Sondern unter dem aus Phosphor und Sprengstoff gewebten Gebetsteppich der „Soldaten Christi“ plante die wissenschaftliche „Strategie“ der „Zivilisation“, sowohl das deutsche kulturelle Leben der Vergangenheit, den „Museumsplunder“, zu vernichten, als auch mitsamt den in den Stadtzentren wohnenden kulturschöpferischen Geistern, zumal den selbständigen Handwerkern, die kulturelle Zukunft des Reiches ein für allemal zu verbrennen. Man kann heute feststellen, daß kaum ein anderes Haßziel so fast ganz erreicht wurde. Daß man unsere Industrie zerstörte und sie jetzt noch demontiert, einschließlich der Seifenpulver- und Kammfabriken – darin sehen wir die Angst vor dem immer noch befürchteten deutschen Wettbewerb und eine heimliche Anerkennung der überlegenen Güte vieler deutscher Erzeugnisse für den Gebrauch der Welt. Im Raub unserer Patente, in der mehr oder weniger zwangsweisen Entführung oder Verschleppung von Spezialisten sehen wir, wo es und wie sehr es an Geist und Können bei unseren Besiegern anscheinend immer noch fehlt. An der Behandlung unserer Kulturstädte und schöpferischen Kräfte aber sehen wir, wohin der Vernichtungswille vor allem abzielt, nämlich darauf, die deutsche Überlieferung auszulöschen unter Trümmern, das Knlturschaffen selbständiger Geister abzuwürgen und uns als Kulturnation auszulöschen…“

Joseph Haydn

1732 wurde Joseph Haydn geboren, der die Musik für unser Deutschlandlied und 750 andere meisterhaften Tondichtungen verdanken. Ein Werk Haydns soll man bei unserer kleinen Geburtstagsfeier vorstellen und da ist ein kleines Hornkonzert doch ganz nett: https://www.youtube.com/watch?v=swGw9HHOEK4 Von der Schulzeit unseres Tondichters berichtet uns unser Musikgelehrter Carl Ferdinand Pohl dazu ein wenig: http://www.zeno.org/Musik/M/Pohl,+Carl+Ferdinand/Joseph+Haydn

„Der Maler Dies hat uns aus Haydns Schulzeit eine Anekdote aufbewahrt, die zeigt, wie der Kleine gleich beim Eintritt in seinen neuen Wirkungskreis praktisch verwendet wurde. Es war in der Kreuzwoche, in welcher besonders viele Prozessionen um die Pfarrkirche am Hauptplatze abgehalten wurden. Namentlich der Festtag Sankt Florian, 4. Juni, wurde wie alljährlich mit Hochamt und Opfergang gefeiert. Von den begleitenden Musikanten war diesmal ganz unerwartet der Paukenschläger gestorben und Niemand da, der ihn hätte ersetzen können. In seiner Verlegenheit griff der Schulrektor zum Äußersten. Sein neuer Schüler, so klein und unerfahren er war, sollte in Eile die Pauke schlagen lernen. Frankh gibt ihm die nötige Anleitung sich einzuüben und überläßt ihn seinem Eifer. Der Kleine nimmt nun einen beim Brodbacken benutzten Mehlkorb, spannt ein Tuch über ihn, stellt das neu erfundene Instrument auf einen Sessel und beginnt wacker drauflos zu schlagen, die Wolken Mehls nicht beachtend, die sich um ihn zusammen ziehen, noch weniger das immer drohendere Ächzen seines Opfers. Wohl gab es, als der Lehrer dazu kam, in der ersten Hitze einen Verweis, doch der Paukenschläger war fertig und die Prozession konnte unbeanstandet vor sich gehen. Der kleinen Statur Josephs halber mußte man aber auch statt des gewöhnlichen Paukenträgers einen Mann von kleinem Wuchse wählen. Ein solcher war allerdings bald gefunden, allein leider war er mit einem Höcker behaftet. So andächtig nun auch die Zuschauer dem ersten Teil der Prozession folgten, so heiter stimmte sie der nachfolgende Aufzug. Dies war das Debüt Haydns als Virtuose im Paukenschlagen – einer Kunst, in der er sich gerne loben ließ und noch in London bei einer Probe dem überraschten Musiker mit einem gewissen Selbstgefühl durch eigene Verbesserung nachhalf. Die Pauken aber, die Haydn in Hainburg schlug, sind noch jetzt auf dem Chor der Kirche in Gebrauch. Zwei Jahre hatte Haydn bei dem Vetter bereits zugebracht, als sein Schicksal unerwartet eine Wendung nahm. Der kaiserliche Hofkompositor und seit kurzem auch Domkapellmeister bei Sankt Stephan in Wien, Georg Reutter (er war damals noch nicht geadelt) war auf einer Geschäftsreise in Hainburg angekommen und bei seinem Freunde, dem Stadtpfarrer und Dechant Anton Johann Palmb abgestiegen. Da seine Reise hauptsächlich bezweckte, die Zahl seiner Sängerknaben im Kapellhause zu Wien zu ergänzen, gab ihm sein Freund, der die Pfarre seit dem Jahre 1733 leitete, Gelegenheit, die Kräfte seines Kirchenchores beim nächsten Gottesdienste selbst zu prüfen. Hier mag es gewesen sein, daß Reutter (wie Haydn sagt) „von ungefähr die schwache doch angenehme Stimme“ des siebenjährigen Knaben hörte und von ihr aufs angenehmste überrascht wurde. In den Pfarrhof zurückgekehrt fragte er um Namen und Herkunft des kleinen Sängers, über den sein Freund nur Gutes zu berichten wußte, und da Reutter des Knaben Stimme und Talent eingehender zu prüfen wünschte, wurde derselbe samt dem Schulrektor sogleich herbeigeholt. Schüchtern und verschämt, im Bewußtsein seines verwahrlosten Äußeren, trat der Knabe vor Reutter hin. Seine Ehrfurcht vor dem hohen Herrn hinderte ihn jedoch nicht, mit lüsternem Blicke nach einem Teller voll Kirschen zu schielen, die auf dem Mittagstische standen. Reutter verstand den Wink und warf ihm eine Handvoll in die Mütze, legte ihm dann Allerlei zum Singen vor und war mit ihm zufrieden. „Büberl“, fragte er ihn (diesen Ausdruck behielt er auch später bei), „kannst du auch einen Triller schlagen?“ – „Nein!“ erwiderte unerschrocken der Knabe, „das kann auch mein Herr Vetter nicht.“ Lachend weidete sich Reutter an der Verlegenheit des Schulrektors, zeigte dem Knaben, was er dabei zu beobachten habe und schlug nun selbst einen Triller. Voll Unbefangenheit suchte ihn der Schüler nachzuahmen und mit jedem Ansatz gelang der Versuch besser und besser, so daß Reutter voll Freude ausrief: „Bravo! du bleibst bei mir“ und zugleich griff er in die Tasche und beschenkte den kleinen Sänger mit einem blanken Siebzehner. Zugleich erklärte Reutter, daß er, sobald die Eltern des Knaben ihre Einwilligung gegeben hätten, für dessen Fortkommen sorgen wolle, doch müsse er noch bis zum vollendeten achten Jahre in Hainburg verbleiben und sich unterdessen fleißig üben. Die Nachricht, daß Sepperl nach Wien, der großen Kaiserstadt, kommen solle, rief Jubel im Elternhause hervor und die Einwilligung erfolgte, wie es zu erwarten war, rasch. Der glücklichste Mensch in ganz Hainburg war nun im Schulhause zu finden. Selbst der gleichzeitig eingetretene, schon früher erwähnte Todesfall der Großmutter (17. Mai 1739) mag den Knaben nur vorübergehend schmerzlich berührt haben, denn mit verdoppelter Macht weiß sich die alles beflügelnde Hoffnung des jugendlichen Herzens zu bemeistern. Vor Haydns freudig erregter Seele stand fortan nur Ein Bild – Wien und dessen Kapellhaus am Sankt Stephansfriedhofe. Dort finden wir ihn wieder…“

Die Schlacht bei Paris

Zum ersten Mal seit den Tagen der alten Franken haben wir Deutschen im Jahre 1814 die gallische Hauptstadt Paris erstürmt und das dem Napoleon zum Trotz. Der Grund dafür ist denkbar einfach: Unsere deutschen Stämme kämpften gemeinsam gegen die Gallier. Österreicher, Preußen, Bayern und Schwaben, um genau zu sein. Und diesen Erfolg sollte Blücher schon im folgenden Jahre wiederholen, ebenso wie Moltke 1871 und 1940 konnte noch nicht einmal der Beistand Englands den Fall von Paris verhindern. Einigkeit macht also stark. Der Feldzug von 1814 war allerdings ein ziemliches Herumgeeiere, da hier unser verwegener und unternehmungslustiger Feldmarschall von Blücher auf den zaghaften Hasenfuß Schwarzenberg traf und diesen regelrecht zum Jagen tragen mußte. Einzelheiten gibt es wie immer beim Clausewitz nachzulesen: http://digi.landesbibliothek.at/viewer/image/AC05304281/1/LOG_0003

„Die Scheinverteidigung des Rheins war, wie wir schon gesagt haben, eine höchst zweckmäßige Maßregel, nur war sie zu weit ausgedehnt und zu ernstlich gemeint. Macdonald, der von Düsseldorf bis Nimwegen stand, konnte nicht wohl vor Blücher bei Châlons ankommen, und noch weniger, wenn er stehen blieb, bis Winzingerode überging. Alle Kräfte zur Schlacht vereinigt zu haben war aber offenbar die Hauptsache bei einer solchen Überlegenheit des Gegners. Bonapartes Marsch an die Aube. Er fand seine Marschälle bei Vitry und glaubte den Verbündeten in der Höhe von Langres zu begegnen; daher richtete er zuerst seinen Marsch auf Sankt Dizier. Als er erfuhr, daß Blücher schon im Begriff sei bei Lesmont über die Aube zu gehen, eilt er über Montier-en-Der, das heißt auf dem kürzesten Wege dahin. Er trifft Blücher bei Brienne und greift ihn den 29. Januar an. Dies ist alles einfach und natürlich. Den 30. rückt er in die Gegend von la Rothiere vor, zieht Marmont, der seine Avantgarde bildet, an sich und wartet das Weitere in der Stellung von la Rothiere ab. Man weiß nicht recht, was Bonaparte zu dieser Untätigkeit vermocht hat. Glaubte er die große Armee im Marsch auf der Straße nach Auxerre, so konnte er ja Blücher um so eher angreifen. War aber die große Armee hinter Blücher, so war keine Zeit zu verlieren. In jedem Fall mußte, wenn Bonaparte hier eine Schlacht beabsichtigte, der Angriff vor der Verteidigung den Vorzug verdienen, denn wenn er den 30. oder 31. angriff, so durfte er allenfalls hoffen mit Blücher allein zu schlagen; wenn er aber den Angriff abwartete, so konnte er unmöglich anders glauben, als es mit der vereinigten feindlichen Macht zu tun zu bekommen, das heißt mit 150,000 Mann, denen er 60,000 entgegenzustellen hatte. Die hauptsächlichsten Vorteile der Defensive, das Abwarten und der Beistand der Gegend, konnten unter diesen Umständen nicht so entscheidend sein. Wenn Bonaparte irgend eine lange vorbereitete starke Stellung mit vereinigter Macht bezogen hätte, so würden die Verbündeten vielleicht Bedenken getragen haben, ihn darin anzugreifen, und es hätte sich auf diese Weise ihre Macht daran gebrochen, das heißt sie hätten den einfachen und natürlichen Kriegsplan des vereinigten Vorrückens und Angreifens aus Besorglichkeit aufgegeben, wären in Zeitverlust, in gefährliche Teilungen und Bewegungen verwickelt worden und hätten ihren Zweck gewissermaßen verschleppt. Allein die Stellung bei la Rothiere, ohne natürliche Stärke, in der Eile genommen, nur mit zwei Drittel der disponibeln Streitmacht besetzt, konnte schwerlich solche Wirkungen hervorbringen. Sie wurde angegriffen und Bonaparte geschlagen, wobei er noch das in der Geschichte beispiellose Glück hatte, daß der Feldherr der Verbündeten nur den einen Teil seines Heeres beauftragte dem andern das Schauspiel einer Schlacht zu geben. Verfolgt wurde er auch nicht, also kam er gut genug aus der schlimmen Lage. Wenn Bonaparte nicht die Absicht und die Aussicht hatte, mit seinem Heere über die unvereinigten Verbündeten herzufallen, und doch eine Schlacht wollte, so mußte er wenigstens seinen Marsch bis zur Vereinigung mit Mortier fortsetzen, die Seine vor sich nehmen, um von diesem Fluß in der Schlacht so viel Vorteil als möglich zu ziehen…“

Ernst Jünger

Vielleicht hätte ich den Ernst Jünger als Geisterschreiber für mein Fußvolkbuch anheuern sollen… Der Schriftsteller hat heute mal wieder Geburtstag und soll daher gefeiert werden. Verdient hat er sich das sowohl für seine Kriegsbücher – „In Stahlgewittern“, „Das Wäldchen 125“, „Feuer und Blut“ und „Sturm“ – als auch für seine Streitschriften – „Der Kampf als inneres Erlebnis“, „Die totale Mobilmachung“, „Der Kampf um das Reich“ und „Der Arbeiter. Herrschaft und Gestalt“ – aber nicht unbedingt für seine späteren Werke. An diesen ist zwar an sich nichts auszusetzen, wer aber so hoch in seiner Jugend stieg wie unser Ernst Jünger, der sollte auch im Alter oben bleiben und nicht eitel Sonnenschein in einem besetzten und geteilten Land schreiben. Da kann man dann nämlich gleich Hesse lesen… Im Gegensatz zu vielen anderen großen Dichtern und Künstlern nahm unser Ernst Jünger selbst an dem Krieg teil, den er künstlerisch verewigt hat. Denn als 1914 der Vierjährige Krieg ausbrach, meldete er sich umgehend freiwillig und kämpfte in Gallien und Flandern. Dabei stieg er zum Leutnant auf und staubte ebenfalls den blauen Verdienstorden Friedrichs des Großen ab. Unser deutsches Heer verließ er leider 1923, um sich ganz und gar der Schriftstellerei und dem politischen Kampf gegen die Novemberverbrecher zu widmen. Daher führte seine erneute Freiwilligenmeldung im Jahre 1939 lediglich zu seiner Beförderung zum Hauptmann und viel Gelegenheit zum Kämpfen hat er im Sechsjährigen Krieg nicht gefunden. Während andere Träger des blauen Verdienstordens mit ihrer VII. Panzerdivision und ihrem Afrikakorps mächtig Kleinholz gemacht haben. Den Kampf als inneres Erlebnis tragen wir zu Ehren Jüngers heute vor. Der Grabenkampf nimmt noch immer kein Ende: https://archive.org/details/DerKampfAlsInneresErlebnis

„Auch zu Zeiten der Trockenheit und wenn der Kriegsgott selten die stählerne Keule auf den Boden stampfte, waren hundert starre Augen auf das Vorland, auf die andere Seite gerichtet. Hundert Ohren hingen ewig an den wechselnden Stimmen der Nacht, dem Ruf eines einsamen Vogels, dem Klirren des Windes im Draht. Schlimmer als die schnellen Stunden offener Feldschlacht war diese ewige Bereitschaft, das Auf-der-Lauer-Liegen, Anspannung aller Sinne, Erwartung mörderischen Begegnens, während Wochen, Monate versickerten. Von den Alpen zum Meer spannte sich die Kette erstarrter Männer über Äcker, Wälder, Sümpfe, Flüsse und Gipfel, Winter und Sommer, Tag und Nacht. Verwittert, zerschlissen, gedörrt, in lehmiger Kruste, leblos bis auf die Lichter, die in der dunklen Tiefe der Augen schimmerten, schienen sie in den Graben verwurzelt als Teil der Erde, die sie umschloß. Unendlich wie der eintönige Wellenschlag ferner umnachteter Ozeane ist die Summe der Gedanken, Wünsche, Flüche, Hoffnungen, die die Einsamkeit der ungezählten Stunden bewegte. Tanzte mittags kochende Luft über dem gelbem Sande und ließ die Fernen erzittern, dann enttauchten der Hitze Träume von goldener Ernte, Sensen blitzend vor Schwung, Rast unter den Schatteninseln einzelner Bäume im Feld. Wärme, Enge, Häuslichkeit, Weihnacht wurden glühende Vision, wenn weithin durch die Dünne eisiger Nächte das Gestampf erstarrter Füße klirrte und das Mondlicht den Stahl der Gewehre mit blauer Kälte bezog. Rauschte Regen wochenlang in gleichmäßiger Stärke, so tönte nur das Plätschern heranwatender Ablösungen, klatschender Aufschlag bröckelnder Erde und die Linien entlang ein unaufhörliches Husten, bis auch der letzte Wimpel des Mutes in den schlammigen Fluten versank. Doch stets, in Hitze, Nässe oder eisigem Wind, lag auf dem Grund ihres Seins gesenkt das Gefühl, im Kampfe zu stehen, Kämpfer zu sein. Wochenlang schien alles wie sonst, der Graben ein Ort wie jeder andere, an dessen Rändern Blumen blühten, und den die Nacht mit Ruhe überspannte. Doch manchmal, wenn vorn zwei Drähte aneinander schwangen, ein Steinchen rollte, ein Rauschen das hohe Gras durchglitt, zeigte sich, wie alle Sinne auf der Lauer lagen. Dann schärften Ohr und Auge sich bis zum Schmerz, der Körper duckte sich unterm Helm, die Fäuste umkrallten die Waffe. Stets war das Gewehr im Bereich des Armes: sprang plötzlich Feuer auf oder schallten wirre Rufe in die Tiefe der Stollen, so war nach ihm der erste Griff der noch vom Schlafe Trunkenen. Dieser Griff aus der Tiefe des Schlafes heraus zur Waffe war etwas, das im Blute lag, eine Äußerung des primitiven Menschen, dieselbe Bewegung, mit der der Eiszeitmensch sein Steinbeil packte. Das prägte dem Grabenkämpfe r den Stempel des Tierischen auf, das Ungewisse, das elementar Verhängnisvolle, die wie zur Urzeit von ständiger Drohung geladene Umgebung. Anderen starrten auch oft genug die leeren Augenhöhlen des Todes entgegen, doch nur für Stunden oder kurze Tage. Erhob sich der Flieger zur Entscheidung über die Heere, so war es nur zu kurzem Spiel ums Leben, das durchzufechten im weißen Kragen und mit gelassenem Lächeln dem Mutigen wohl ansteht. Ihm war der Kampf noch ein berauschender Trunk, im Becher des Augenblicks kredenzt, wie in den verschollenen Tagen wogenden Angalopps durch Feld und Tau, während die Morgensonne auf bunten Röcken und nackten Klingen tanzte, oder des Paradeangriffs der Infanterie hinter der Seide durchschossener Fahnen, umrauscht von der gebändigten Wut eherner Märsche. Früher wurde der Krieg von Tagen gekrönt, an denen Sterben Freude war, die sich erhoben über die Zeiten als schimmernde Denkmäler männlichen Mutes…“

Die Schlacht am Naratschsee

Die Schlacht am Naratschsee nahm heute ihr Ende. Im Jahre 1916 hatten unser Feldmarschall Hermann von Eichhorn und unser General Oskar von Hutier alle Hände voll zu tun, um einen russischen Großangriff auf unsere X. Armee abzuwehren. Die Russen traten mit 350,000 Kriegsknechten und 1000 Geschützen gegen 75,000 deutsche Soldaten und 400 Geschützen an. In den Kämpfen verloren die Russen 140,000 Mann und unsere deutschen Verluste beliefen sich auf 20,000 Mann. Ein großer und wichtiger Abwehrsieg. Zur Zeit der Schlacht am Naratschsee tobte im Westen die Schlacht von Verdun. Es hätte also einige Schwierigkeit bereitet, wenn die Russen hier durchgebrochen wären. Unser Generalstabschef Erich Ludendorff schildert uns die Vorgeschichte der Schlacht in seinen (sehr lesenswerten) Kriegserinnerungen: https://archive.org/details/Ludendorff-Erich-Meine-Kriegserinnerungen

„Der deutsche Schlag gegen Verdun löste im März den 5. Isonzo-Angriff des italienischen Heeres aus. Er fand demnach lange vor dem beabsichtigten Beginn der österreichisch-ungarischen Offensive statt und blieb wiederum erfolglos. Auch der russische Armee trat auf den Plan. Der in der zweiten Märzhälfte gegen die Front des Oberbefehlshabers Ost gerichtete russische Angriff ging weit über einen Entlastungsversuch hinaus. Es war ein Entscheidungskampf und als solcher von vornherein geplant. Die aufgefundenen Befehle sprechen von der Vertreibung des Feindes aus den Grenzen des Reiches. Seit Anfang März liefen bei uns Nachrichten von einem beabsichtigten Angriff auf Wilna ein. Truppenansammlungen wurden östlich Smorgon erkannt. Die Richtung Smorgon – Wilna war wahrscheinlich. Auch von Dünaburg und Jakobstadt her kamen Nachrichten von einem bevorstehenden Angriff. Gegenmaßnahmen wurden getroffen. Es schien, daß der Beginn noch längere Zeit auf sich warten lassen würde. Ich entschloß mich daher, in Familienangelegenheiten und zur Vermählungsfeier des Rittmeisters Prinz Joachim von Preußen, der seit dem Herbst 1914 ein treues Mitglied unseres Stabes war, auf zwei Tage nach Berlin zu fahren. Am 11. und 12. März war ich dort und erhielt Nachrichten, die den baldigen Beginn des Angriffs wahrscheinlich machten. Er war mir eine Beruhigung, als ich wieder in Kowno eingetroffen war. Bereits am 16. begann der Russe sein Trommelfeuer, nicht bei Smorgon, wie wir erwartet hatten, sondern gegen die Enge zwischen Wischnjew- und Narotschsee, zu beiden Seiten der Kleinbahn Swentzjany – Postawy und südwestlich Dünaburg. Der Artilleriekampf wurde in einer bis dahin im Osten unerhörten Städte geführt und am 17. fortgesetzt. Am 18. begannen die Infanterieangriffe und hielten mit Unterbrechungen bis Ende März an…“

Infanterie, die Krone aller Waffen — Germania

„In Flesquieres hatte gegen neun Uhr der Kommandeur des Reserveinfanterieregiments XXVII, Major Krebs, den Befehl übernommen und eine Reihe zweckmäßiger Maßnahmen getroffen. Er verhinderte in erster Linie die weitere Durchführung der gegen Panzer sinnlosen, verlustreichen Gegenstöße ungeschützter Infanterie. Es gelang, von seinem zweiten Bataillon wenigstens noch die Maschinengewehrkompanie und Teile einer Schützenkompanie, sowie das halbe […]

Infanterie, die Krone aller Waffen — Germania

Tannhäuser

„Der edle Tannhäuser, ein deutscher Ritter, hatte viele Länder durchfahren und war auch in Frau Venus‘ Berg zu den schönen Frauen geraten, das große Wunder zu schauen. Und als er eine Weile darin gehaust hatte, fröhlich und guter Dinge, trieb ihn endlich sein Gewissen, wieder herauszugehen in die Welt, und begehrte Urlaub. Frau Venus aber bot alles auf, um ihn wanken zu machen: sie wolle ihm eine ihrer Gespielen geben zum ehelichen Weibe, und er möge gedenken an ihren roten Mund, der lache zu allen Stunden. Tannhäuser antwortete: kein ander Weib gehre er, als die er sich in den Sinn genommen, wolle nicht ewig in der Hölle brennen, und gleichgültig sei ihm ihr roter Mund, könne nicht länger bleiben, denn sein Leben wäre krank geworden. Und da wollte ihn die Teufelin in ihr Kämmerlein locken, der Minne zu pflegen, allein der edle Ritter schalt sie laut und rief die himmlische Jungfrau an, daß sie ihn scheiden lassen mußte. Reuevoll zog er die Straße nach Rom zu Papst Urban, dem wollte er alle seine Sünden beichten, damit ihm Buße aufgelegt würde und seine Seele gerettet wäre. Wie er aber beichtete, daß er auch ein ganzes Jahr bei Frauen Venus im Berg gewesen, da sprach der Papst: „Wann der dürre Stecken grünen wird, den ich in der Hand halte, sollen dir deine Sünden verziehen sein, und nicht anders.“ Der Tannhäuser sagte: „Und hätte ich nur noch ein Jahr leben sollen auf Erden, so wollte ich solche Reue und Buße getan haben, daß sich Gott erbarmt hätte“; und vor Jammer und Leid, daß ihn der Papst verdammte, zog er wieder fort aus der Stadt und von neuem in den teuflischen Berg, ewig und immerdar drinnen zu wohnen. Frau Venus aber hieß ihn willkommen, wie man einen lang abwesenden Buhlen empfängt; danach wohl auf den dritten Tag hub der Stecken an zu grünen, und der Papst sandte Botschaft in alle Land, sich zu erkundigen, wohin der edle Tannhäuser gekommen wäre. Es war aber nun zu spät, er saß im Berg und hatte sich sein Lieb erkoren, daselbst muß er nun sitzen bis zum Jüngsten Tag, wo ihn Gott vielleicht anderswohin weisen wird. Und kein Priester soll einem sündigen Menschen Mißtrost geben, sondern verzeihen, wenn er sich anbietet zu Buß und Reue“ (Gebrüder Grimm, „Deutsche Sagen“)

Tja, dann hatte unser Ritter und Minnesänger Tannhäuser noch mal Glück gehabt. Laßt also lieber die Finger vom Christentum. Ihr seht ja wie schlimm das enden kann! Unserem Tannhäuser wollen wir heute gedenken. Um 1270 ist er wohl heimgegangen und wirkte am Hof von Herzog Friedrich dem Streitbaren in der Ostmark. Am Kreuzzug Kaiser Friedrichs II. soll er auch teilgenommen haben. Und dank unserem Tondichter Richard Wagner durfte er auch beim Sängerkrieg auf der Wartburg mitmachen. „Auf, auf, laßt uns überall tanzen!“ habe ich mir von den Gesängen unseres Tannhäusers ausgesucht:

„Auf, auf, laßt uns überall tanzen!

Seid fröhlich, ihr hochgemuten Leute!

Reizvoll steht der Wald.

Das sind wirklich erfreuliche Nachrichten.

Das ganze Jahr über bereitet sich das Jubilieren

auf den leuchtenden Mai vor.

Wo die Vögel überall lieblich singen,

ist ihre Schwermut dahin.

Über die ganze Wiese hinweg

sind die Blumen aufgegangen.

Alle Geschöpfe

müssen dadurch wieder jung werden.

Will eine Frau, dann wird mir wohl,

nach der mein Herz immer begierig gestrebt hat.

Geschmolzen ist der leidige Schnee

auf der grünen Heide.

Erblüht sind uns die roten Blumen,

darüber freut sich die ganze Welt gemeinsam,

außerdem Veilchen und Klee,

eine leuchtende Augenweide!

Bei diesen Freuden ist mir weh zumute.

Das kann niemand ändern als die allein,

dir mir zu singen befiehlt.

Der steht das Lachen gut.

Soll ich Erfolg haben,

kann das ihre Gnade bewirken.

Durch ihr Verschulden müssen noch

tausend Herzen und noch mehr krachen.

Die, die mir am Herzen liegt,

die sah ich so herrlich

bei einem Tanz, wo sie sich voller

Eleganz unter den schönen Damen bewegte.

Genau da wurde ich glücklich.

Gott möge es ihr ewig lohnen,

daß sie mich so reizend empfing.

Könnte ich ihr noch einmal so zuschauen,

der Vollkommenen,

dann ginge es mir richtig gut.

Sie ist unvergleichlich.

überglücklich soll die Edle sein!

Nach ihrer Liebe sehne ich mich schmerzlich,

noch ist die Welt voll uns trennender Überwachung.“

Rudolf von Ems

„Man soll sich vor der Verwechselung hüten, in welche ein Künstler nur zu leicht selbst gerät, aus psychologischer contiguity, mit den Engländern zu reden: wie als ob er selber das wäre, was er darstellen, ausdenken, ausdrücken kann. Tatsächlich steht es so, daß, wenn er eben das wäre, er es schlechterdings nicht darstellen, ausdenken, ausdrücken würde; ein Homer hätte keinen Achill, ein Goethe keinen Faust gedichtet, wenn Homer ein Achill und wenn Goethe ein Faust gewesen wäre. Ein vollkommner und ganzer Künstler ist in alle Ewigkeit von dem „Realen“, dem Wirklichen abgetrennt; andrerseits versteht man es, wie er an dieser ewigen „Unrealität“ und Falschheit seines innersten Daseins mitunter bis zur Verzweiflung müde werden kann, – und dass er dann wohl den Versuch macht, einmal in das gerade ihm Verbotenste, in’s Wirkliche überzugreifen, wirklich zu sein.“

So gesehen muß es kein Unglück sein, daß uns die Geschichte fast jede Kunde von unserem großen deutschen Minnesänger Rudolf von Ems genommen hat. Gelebt hat er wohl zwischen 1200 und 1254 und war ein Gefolgsmann unserer Staufer. Von seinen Werken sind auf uns die Heldenlieder „Der gute Gerhard“, „Willehalm von Orlens“, „Alexander“ und „Barlaam und Josaphat“ und seine Weltchronik gekommen. Wir Panzertiere lesen euch aus diesen ein wenig vor und genehmigen uns dazu den ein oder anderen Schädel Met. Im „Alexander“ unseres Rudolf von Ems geht es daher nun ein Stückchen weiter: https://titus.uni-frankfurt.de/texte/etcs/germ/mhd/a_rudolf/a_rudt.htm

„Nû seit uns diu schrift alsô

daz in den selben zîten dô

was der grœste gewalt

der ûf der erde was gezalt,

in dem lande in Persîâ.

gewalteclîche truoc dô dâ

des künecrîches krône

mit hôher wirde schône

ein vollekomen wîgant

der Artâxerses was genant.

von dem seit uns anderswâ

scolasticâ histôrîâ,

er wær geheizen Ochus.

dem hâte Nektânabus

ein lant genomen mangen tac

daz nâhen sînem lande lac.

daz zurnde er sêre und was im leit,

mit grôzer kraft was er bereit,

als er in wolde rîten an.

dô kam gevarn ein sîn man

und warnet in gein wer alsus

rîcher künc Nektânabus,

dû solt bereiten dich ze wer!

Artâxerses ist mit her

geriten in dîn rîche,

er lît gewalteclîche

in dînem lande: er wil dich hern,

dû muost dich manlîche wern

oder dû wirst gar verhert

von sîner kraft der sich niht wert.

Alle sîne ritterschaft

wil ich dir nennen und ir kraft,

diu im ist mit helfe bî.

Partî und Mêdî

sint mit grôzen kreften dâ.

die von Mesopotâmîâ

hânt sich grœzlîch ûz genomn

und sint im ze helfe komn.

dâ lît gewalteclîche

Sîrîâ daz rîche

mit einem wünneclîchen her.

die von Caldêâ sint mit wer

durch in komen in daz lant.

mangen stolzen wîgant

hânt die von Ircânje dâ,

sô hant die von Arâbîâ

grôz her mit hôher rîcheit.

sich hânt mit kreften dar bereit

Serîtes ouch mit grôzer schar.

Bos-Porî sint komen dar

mit mangem degen ûz erkorn.

in sîne helfe hânt gesworn

Argînî und Agriôpagî.

die ellenthaften Hastriî

sint dâ mit werlîcher hant.

die besten hân ich dir genant,

noch hât er mangen werden man

des ich niht wol genennen kan.

ich sach diz kreftige her

unser lant âne wer

brennen rouben und hern

ir menige kan sich niht erwern.

Benamen, sprach der künec dô,

mich dunket des daz mir dîn drô

mê vorhtlîcher vreise jehe

dan übels mir von in geschehe:

hâst dû wer, sô wer dû dich!

ouch kan ich wol bedenken mich

wie ich mich behüeten sol.

phlic dû dîner veste wol

mit gar wîslîcher huote!

mit sô vorhtlîchem muote

hast dû diz mære ein teil gesagt:

dû weist doch wol, ein leu verjagt

âne wer vil mangen hirz,

dû solt wol gelouben mirz

daz an des mannes herzen stât

swaz er vrümekeit begât.

ir menige vürhte ich kleine:

ouch bin ich niht als eine,

sô arm noch sô ungemuot,

ich hân hêrschaft und guot,

ich bin mit solher wer gewesn

daz ich mit êren bin genesn

unz her in allen mînen tagn.

dû solt den lantherren sagn

daz sie manlîcher wer

phlegen gein der vînde her

und ellenthafter huote,

mit lîb und mit guote

süln sie mit witzen hân behuot

ir lant, ir lîp, ir êre, ir guot…“

Adolph Hasse

Am heutigen Tag im Jahre 1699 wurde unser großer deutscher Tondichter Adolf Hasse im sächsischen Bergdorf getauft und muß daher um diese Zeit auch geboren sein. Wir Deutschen verdanken ihm rund 200 Tondichtungen, darunter viele Singspiele, aber auch einige Gesangswerke, Messen und Totenklagen. Unser Hasse begann seine musikalische Laufbahn als Sänger und besuchte 1722 Italien, dem Eldorado des Singspiels. Ab 1731 wirkte er am Dresdner Hof und verbrachte ab 1770 seine alten Tage in Venedig. Im Jahre 1730 heiratete unser Hasse die italienische Sängerin Faustina Bordoni, mit der er drei Kinder zeugte. Wie gewohnt stellen wir Panzertiere die Werke unseres Tondichters vor. Die Kantate „Der Traum des Scipio“ lasse ich daher nun unseren Hasse zu seinem Wiegenfest aufspielen: https://www.youtube.com/watch?v=v12cEcEYvgg Den tieferen Sinn von dessen Kunst lasse ich euch unseren Musikgelehrten Wilhelm Heinrich Riehl („Musikalische Charakterköpfe. Ein kunstgeschichtliches Skizzenbuch“) ein wenig erklären: https://archive.org/details/musikalischechar01rieh

„Als der junge Hasse im Jahr 1727 zu Venedig in einem glänzenden Zirkel am Klaviere saß und mit seinem Spiel und Gesang die ganze Gesellschaft entzückte, fand eine Dame neben einem Stuhl, unbemerkt von dem bescheidenen Künstler; sie folgte mit steigendem Entzücken dem begeisterten Vortrag des Deutschen und verließ dann rasch wieder den Saal, ohne ein Wort mit ihm gewechselt zu haben: – es war. Faustina Bordoni, an unwiderstehlich reizender Schönheit als eine der ersten Frauen jener Zeit gepriesen, als Sängerin unbestritten die erste. Sie ging weg, unbemerkt von dem Sänger, aber sie hatte ihn desto besser bemerkt. Nach nicht gar langer Zeit war sie Hasses Frau. Bei diesem merkwürdigen Weibe, um deren Liebe so Mancher vergebens geworben, während sie der deutsche Künstler wie im Traume gewann, suchen wir den Schlüssel zum Verständnis der Hasse’schen Tondichtungen. &r schrieb fortan nur Opern für Faustina. Wir haben wohl Beispiele genug, daß einzelne Rollen für eine bestimmte künstlerische Individualität komponiert worden sind, aber daß ein Komponist mehr als hundert Opern im steten Berechnen auf die möglichst höchste Entfaltung einer einzigen Sängerin geschrieben habe, das ist wohl eine Tatsache ohne Gleichen in der ganzen Geschichte der Musik. Hasse hat es getan. Diese Wechselbeziehung zwischen ihm und Faustina war aber nicht bloß die äußerliche, daß er für seine Frau die Rolle recht mundgerecht und bequem, ihrer Darstellungsweise angemessen gesetzt hätte: der Stil des Gesangsvortrags der Faustina bedingte vielmehr allmählig seine ganze Schreibweise, ja es ist unzweifelhaft, daß diese Sängerin den Komponisten, dessen deutscher Geist überall hervorblitzt, trotzdem sein Leben lang gefesselt hielt in den erstarrenden Grundformen der damaligen italienischen Heldenoper. So bewirkte es vielleicht dieses verführerische Weib, daß der Durchbruch der deutschen Dramatik in der Oper, wie er durch Gluck vollführt ward, nicht einige Jahrzehnte früher erfolgt ist. Es war dies aber ein Glück, wenn man erwägt, wie eben erst der große Händel bei dem Versuche dazu gescheitert war, und in welch barbarischer Weise dasselbe Streben damals in der Schauspielkunst – nicht in der Schauspieldichtung — verfrüht zu Tage kam, indem man, der sogenannten „englischen Manier“ huldigend, die Wände niederbrüllte und von einer Ecke der Bühne zur andern raste und damit den Gipfel dramatischer Kunst erreicht zu haben wähnte. Wer Händels Opern studiert hat, der wird zugeben, daß seine maßlos deklamatorischen Wut-, Rache- und Verzweiflungsarien in durchgreifend fortgeführtem Einflusse die ganze dramatische Gesangkunst aus ihren Fugen gerissen haben würden. Wie Gottscheds Pedanterie erst jene wüste Aftergenialität bändigen mußte, so hielt Hasses Regeldespotismus die drohende Verwilderung des dramatischen Gesanges nieder, und so nur war es möglich, daß dort für Lessing, hier für Gluck die Bahn der wahren Bühnenreform offen gehalten wurde. Es hat vielleicht nie eine maßvollere große Sängerin gegeben als Faustina; aber auch vielleicht nie ein bedeutendes produktives Talent, das in so konsequenter und geflissentlicher Selbstbeschränkung gearbeitet hätte, als Hasse. Wie Faustina dem mäßigen, kaum zwei Oktaven erreichenden Umfange ihres Mezzosoprans niemals einen Ton zumutete, dessen sie nicht vollkommen sicher war, wie sie die Grenze ihrer Darstellungsmittel nicht zu erweitern, wohl aber dieselben intensiv zu steigern sich befleißigte; so ging Hasse nie und nimmer aus dem engen Kreise der einmal vorgezeichneten Tonformen heraus. Seine Arien sind gebaut, eine wie die andere, seine Instrumentation ist immer die nämliche, und wer sich einmal einstudiert hat in das Eigentümliche seiner Harmonisierung, der könnte keck die Probe wagen, zu einer vorgelegten Hasse’schen Melodie die Begleitung zu ergänzen, daß sie im Wesentlichen ganz zusammenstimmen müßte mit der ursprünglichen Begleitung des Meisters. Von Sebastian Bach sagt man mit Recht, daß es kaum möglich sei, einen einzigen verloren gegangenen Takt nach der Analogie wieder aufzufinden, so stets überraschend und neu ist dieser Meister in allen, auch den kleinsten Wendungen; von Hasse könnte man umgekehrt sagen, daß, wenn auch von allen seinen Opern bis auf einige Hauptwerke das Akkompagnement verloren wäre, man doch dasselbe in den meisten Fällen erraten und unbeschadet seiner Originalität wieder herstellen könnte. Dieser Behauptung entsprechend müßte dann freilich eine Gesamtausgabe von Hasses Werken das Bild einer kolossalen Langweile gewähren. Es ist auch etwas an dem, und wir sind überhaupt wahrlich nicht geneigt, ein solches Arbeiten nach der Schablone, wie er es getrieben, zur Nachahmung zu empfehlen; aber eines dürfen wir dabei nicht vergessen – daß seine Schablone in der Tat ganz vortrefflich war. Hasse schrieb eben für die Sänger – er ist selbst ein tüchtiger, Sänger gewesen – er gab ihnen bloß den allgemeinen Umriß der Situation, sie mochten dann hinein arbeiten, was ihnen der Genius eingab. Wenn man einer Künstlerin, wie der Faustina, eine Partitur gebracht hätte, wo, wie in den modernen Opern, dem Sänger jede Nuance des Ausdruckes von dem Komponisten in den Mund gelegt ist, sie würde wahrscheinlich das Werk dem Tonsetzer mit Indignation vor die Füße geworfen haben als ein Attentat auf ihre künstlerische Selbständigkeit und Freiheit. In der alten Zeit mußte überhaupt der Darsteller auf der Bühne weit mehr aus sich selbst heraus erschaffen als heutzutage. Auch dem Schauspieler wurde von dem Dichter nicht jedes Wort vorgeschrieben, der Improvisation war vielmehr ein sehr weiter Spielraum gelassen, ja, man schrieb oft bei einem Stück nur den ungefähren Inhalt der Szenen vor und überließ die ganze Ausführung den Darstellern. Ebenso mußte im Operngesang gar Vieles improvisiert werden. Das ganze Rezitativ war ursprünglich eine Aufgabe der Improvisation, für deren Gang der Komponist in dem Grundbaß und trockenen melodischen Andeutungen nur flüchtige Hauptzüge gegeben hatte. Daher konnten diese Rezitative auch nicht vom Orchester begleitet werden, sondern nur vom Kapellmeister am Klavier, wo er der Improvisation gehörig zu folgen und nachzugeben im Stande war. Und in gewissem Sinn hat sich dieser Stegreifgesang beim Rezitativ bis auf diesen Tag noch erhalten, da wir ja auch dem Sänger nicht zumuten, das Rezitativ genau so zu singen, wie es geschrieben steht. Allein vor Alters ging man viel weiter und setzte das Improvisieren zum Beispiel auch bei der getragenen Kantilene voraus. Die Adagios wurden oft nur in den melodischen Grundzügen niedergeschrieben, die Figurierung aber ganz dem Sänger anheimgestellt, so daß schon Quanz bemerkt, es gehöre mehr Erfindungsgabe dazu, dergleichen Musikstücke zu singen als zu komponieren…“

Das schlimme Schicksal der letzten Kinder unseres ermordeten Volkes — Eowyn von Rohan

https://jungefreiheit.de/kultur/gesellschaft/2023/maedchen-gequaelt – Mit betrüblicher Regelmäßigkeit machen im Netz Filme und Bilder die Runde, welche die Mißhandlung eines deutschen Kindes durch Ausländer zeigen. Mit abartiger Grausamkeit gehen die Fremdlinge dabei meist zu Werk und die Gequälten wagen es oftmals nicht sich zu wehren. Solche Untaten werden von der Polizei und der Lügenpresse eisern totgeschwiegen und weit […]

Das schlimme Schicksal der letzten Kinder unseres ermordeten Volkes — Eowyn von Rohan