Admiral Reinhard Scheer, unser Sieger am Skagerrak

Hätte unser Admiral Reinhard Scheer im Sechsjährigen Krieg die italienische Flotte im Mittelmeer geführt, so hätten die Engländer wohl weniger zu lachen gehabt. Denn am Skagerrak fügte er ihnen 1916 eine schwere Niederlage zu und daher wollen wir Panzertiere seinen heutigen Geburtstag nicht ungefeiert lassen. Im sächsischen Oberkirch wurde unser Admiral Scheer 1863 geboren. Seit 1879 fuhr er zur See und trug viel zum Aufbau unserer jungen deutschen Flotte bei. Im Jahre 1913 wurde er zum Geschwaderführer ernannt und erhielt 1914 das Kommando über unser III. Geschwader. Im Januar 1913 wurde er zum Befehlshaber unserer Hochseeflotte ernannt und schon im Juni konnte er die englische Flotte am Skagerrak schlagen. Allerdings nicht entscheidend, aber doch so, daß diese uns Deutschen fortan lieber aus dem Weg ging und erst nach Ankunft der amerikanischen Flotte wieder etwas mutiger wurde. Wäre es nach unserem Admiral Scheer gegangen, so wäre unsere deutsche Flotte 1918 entweder kämpfend untergegangen oder hätte gesiegt. Aber die verwöhnten Seeleute meuterten und ermöglichten so den Dolchstoß der Novemberverbrecher… An Orden bekam unser Flottenführer das Eiserne Kreuz, den Blauen Verdienstorden Friedrichs des Großen, den Hohenzollerhausorden und den Roten Adlerorden verliehen. Im Jahre 1899 heiratete er Emilie Mohr, mit der er zwei Töchter hatte. „Deutschlands Hochseeflotte im Weltkrieg“, „Vom Segelschiff zum U-Boot“, „Gedanken über die Seeschlacht von Skagerrak“, „Armierung der Kleinen Kreuzer“ oder „Rückblick auf die Entwicklung der Marine seit 1853“ heißen die Bücher und Schriften unseres Admirals Scheer und die sollten zumindest die Seefüchse gelesen haben. In seinem Panzerseefahrerbuch „Deutschlands Hochseeflotte im Weltkrieg“ schildert uns unser Admiral Scheer nun das Kräfteverhältnis und die strategische Lage zu Beginn des Vierjährigen Krieges: https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/14808

„Über die Organisation der Flotte wird folgendes zunächst einzuschalten sein, um sich von ihrem Gefechtswert ein Bild machen zu können: Das Flottengesetz hatte bekanntlich einen Bestand von 41 Linienschiffen, 20 Großen Kreuzern und 40 Kleinen Kreuzern, ferner zwölf Torpedobootsflottillen und vier U-Bootflottillen vorgesehen. Diese Flotte gliederte sich in die heimische Flotte und die Auslandschiffe. Der Kern der heimischen Flotte in der Heimat war die Hochseeflotte, die sich lediglich mit der Aufgabe beschäftigte, sich für den Flottenkampf im Kriege vorzubereiten. Um sie hierfür völlig frei zu halten und jederzeit da einsetzen zu können, wo es nötig werden konnte, sie also ständig mobil zu halten, waren ihr alle sonstigen Aufgaben abgenommen und besonderen Schiffen (Schul-, Versuchs- und Spezialschiffen) übertragen. Dennoch war ein dauernder hoher Bereitschaftszustand in der Gefechtsausbildung infolge unseres Wehrsystems nicht zu erreichen, da alljährlich ein Teil der Besatzung zur Reserve übertrat und durch Rekruten ersetzt werden mußte, die dem Seedienst meist als völlige Neulinge gegenüberstanden. Die verschiedensten Bemühungen, über den im Herbst eintretenden Schwächezustand hinwegzukommen, hatten noch zu keinem abschließenden Ergebnis geführt. Daß der Ausbruch dieses Krieges in die Sommerzeit fiel, war für unsere Verhältnisse daher besonders günstig. Die Schul-, Versuchs- und Spezialschiffe dienten zur Ausbildung des Offizier- und Unteroffiziernachwuchses (Kadetten- und Schiffsjungenschulschiffe) und der Ausbildung von Spezialisten für die Artillerie, die Torpedowaffe, das Minenwesen, ferner zu Küstenvermessungen, Fischereischutz und anderem mehr. In der Regel wurden mit diesen Aufgaben ältere Schiffe betraut, die sich für die erste Kampflinie nicht mehr eigneten. So fanden zum Beispiel als Schulschiffe die älteren Großen Kreuzer „Hertha“, „Hansa“, „Freya“, „Vineta“ und „Viktoria Luise“ Verwendung. Für besondere Zwecke des Artillerie-, Torpedoausbildungs- und Versuchsdienstes hatte es sich nicht vermeiden lassen, auch auf moderne Schiffe zurückzugreifen, die das Flottenkommando zwar nur ungern dafür entbehrte, weil sich die Ausbildung dieser Schiffe für kriegsmäßige Aufgaben dadurch nur auf spärliche Zeit im Jahr erstrecken konnte. Der geringe Stand an Kreuzern bei der Hochseeflotte, denn die Auslandsbedürfnisse mußten auch befriedigt werden, war allerdings beklagenswert. Im Auslande befanden sich außer einigen stationären älteren Kanonenbooten ein Kreuzergeschwader in Ostasien und zwei Kreuzer („Goeben“ und „Breslau“) im Mittelmeer. Das Kreuzergeschwader unter dem Grafen Spee setzte sich zusammen aus den beiden Großen Kreuzern „Scharnhorst“ und „Gneisenau“, den Kleinen Kreuzern „Nürnberg“, „Emden“, „Dresden“, „Leipzig“. Hier war Wert darauf gelegt, an Kleinen Kreuzern das beste Schiffsmaterial ins Ausland zu schicken. Bei den Großen Kreuzern hatte man sich mit „Scharnhorst“ und „Gneisenau“ begnügen müssen, die es mit jedem Vordreadnoughtkreuzer aufnehmen konnten, während wir an ebenbürtigen Schlachtkreuzern, da „Goeben“ im Mittelmeer, „Derfflinger“ und „Lützow“ noch nicht fertig waren, in der Heimat selbst nur über drei verfügten; ein weiterer Großer Kreuzer „Blücher“ stand im Artillerieversuchsdienst. Mit seinen zwölf 21cm-Geschützen und einer Geschwindigkeit von 25 Knoten blieb er hinter den zuerst fertig gewordenen englischen Schlachtkreuzern der Invincibleklasse, die zwei Jahre jüngeren Datums waren und acht 30,5cm-Geschütze führten, an Gefechtswert erheblich zurück. Außer den für Schul- und Versuchszwecke in Dienst gestellten Schiffen befanden sich noch eine weitere Anzahl von Schiffen in der Heimat, welche die im Flottengesetz vorgesehene Reserveflotte zu bilden berufen waren. Da die Entwicklung des Flottengesetzes noch nicht abgeschlossen war, konnte von diesen Formationen nur ein Stammschiff in Gestalt des Linienschiffes „Wittelsbach“ in Dienst gehalten werden. Ein anderes Schiff derselben Klasse: „Wettin“ diente als Artillerieschulschiff; die übrigen lagen auf der Werft und wurden dort so weit in Stand gehalten, wie es die Konservierung von Maschinen, Schiffskörper und Armierung erheischte. Mit Ausbruch der Mobilmachung brachen alle Schul- und Versuchsschiffe ihre Tätigkeit ab und traten in den Befehlsverband der Hochseeflotte ein. Aus den in Reserve auf der Werft befindlichen Schiffen wurde ein viertes, fünftes und sechstes Geschwader gebildet, und zwar formierten die Linienschiffe der „Wittelsbach“-Klasse das vierte Geschwader unter dem bisherigen Inspekteur der Schiffsartillerie, Vizeadmiral Ehrhard Schmidt, die Schiffe der älteren „Kaiser“-Klasse das fünfte Geschwader, Vizeadmiral Grepow; die alten Küstenpanzer der „Siegfried“-Klasse das sechste Geschwader, Konteradmiral Eckermann. Der Übergang der Flotte in den Kriegszustand vollzog sich dank der sorgsamen Vorbereitung ohne jede Reibung in mustergültiger Weise. Es bedurfte aber natürlich noch einer längeren Zeit, bis die Besatzungen des IV., V. und VI. Geschwaders im Schiffsdienst sowohl als auch im Verbände so weit ausgebildet waren, daß ihnen kriegsmäßige Aufgaben gestellt werden konnten. Die Schiffsbesatzungen der Hochseeflotte erhielten, um den Friedensetat zu erhöhen, einen Mobilmachungszuschlag an Mannschaften, die schon in den ersten Mobilmachungstagen eintrafen und eine sehr willkommene Verstärkung boten. Während im Frieden der Kohlenersparnis zuliebe und zur Schonung der Maschinen nur selten mit voller Dampfkraft gefahren wird, muß zu kriegerischen Unternehmungen ein Schiss imstande sein, sobald es sich in See befindet, die höchste Maschinenleistung zu entwickeln und dazu stets alle Kessel in Betrieb halten. Bei einer Besatzungsstärke von rund tausend Mann, wie sie die Linienschiffe und Großen Kreuzer aufweisen, ist auch immer mit einem gewissen Prozentsatz von Kranken und sonstigem Personalausfall zu rechnen. Er wird durch diesen Mobilmachungszuschlag gedeckt, der etwa zehn Prozent des Friedensetats beträgt. Im weiteren Verlaufe des Krieges zeigte sich seine Nützlichkeit auch darin, daß man imstande war, Beurlaubungen eintreten zu lassen, ohne die Gefechtsbereitschaft in nachteiliger Weise herabzusetzen…“

Die Schlacht bei Soor

Die Österreicher haben sich 1745 bei Soor mal wieder eine Niederlage gegen Friedrich den Großen eingefangen und zur Förderung des preußischen Militarismus soll dieser heute etwas gefeiert werden – mit Bildern, Schlachtberichten, unserem Panzergetränk Met und alten Kriegsliedern. Eine kriegerische Meisterleistung hat Friedrich der Große bei Soor einmal mehr abgeliefert. Die Österreicher waren nämlich doppelt so stark wir er – 40,000 gegen 18,000 Mann. Doch wählte Karl Alexander von Lothringen sein Schlachtfeld denkbar schlecht und konnte keinen Gebrauch von seiner Übermacht machen. Daher schlug ihn Friedrich der Große mit einem Verlust von 7500 Mann, 22 Kanonen und 12 Feldzeichen aus dem Feld. Friedrich der Große selbst hatte 1000 Gefallene und 2000 Verwundete. Die Schlacht bei Soor hat natürlich auch eine Vorgeschichte und die gibt es auch bei Friedrich dem Großen in der „Geschichte meiner Zeit“ zu lesen: http://friedrich.uni-trier.de/de/volz/2/9

„Doch es ist Zeit, nach Böhmen zurückzukehren. Die preußische Armee stand bei Chlum und die österreichische bei Königgrätz. Zweimal machten die Feinde den Versuch, das Städtchen Neustadt, wo Major Tauentzien befehligte, mit Gewalt zu nehmen. Jedesmal wurden sie durch die Tapferkeit des verdienstvollen Kommandanten zurückgeschlagen. Der Posten war sehr wichtig, weil er die Verbindung mit Schlesien sicherte. Der Prinz von Lothringen schätzte die Verstärkung durch die neuen Hilfstruppen höher ein als den Verlust, den er durch den Abzug der Sachsen erfuhr. Er ging über die Adler und bezog das frühere preußische Lager zwischen Königgrätz und Kralova-Lhota. Die Preußen änderten infolgedessen ihre Stellung, sodaß sie die Elbe vor ihrer Front hatten und sich mit ihrem rechten Flügel an Smirschitz, mit dem linken an Jaromircz lehnten. Du Moulin behielt seinen Posten bei Skalitz, und General Lehwaldt besetzte die Anhöhen bei Pleß an der Mündung der Mettau in die Elbe, sodaß die Preußen beide Flüsse in ihrer Gewalt hatten. Der französische Gesandte Marquis Valory hatte sich in der Vorstadt von Jaromircz einquartiert. Man riet ihm, lieber in die Stadt zu kommen, aber er hörte nicht darauf. Ein österreichischer Freischarenführer namens Franquini stand mit dem Wirte des Marquis in geheimem Einverständnis. Er versuchte, Valory aufzuheben, schlich sich zwischen Scheunen und Gärten heran, fing aber aus Versehen den Sekretär anstatt des Gesandten. Der Sekretär, namens Darget, hatte die Geistesgegenwart, alle Papiere zu zerreißen. Er opferte sich für seinen Herrn, indem er sich für Valory ausgab. Erst als Franquini dessen nicht mehr habhaft werden konnte, sagte er die Wahrheit. Die Stellung der Preußen war unangreifbar. Selbst wenn der Prinz von Lothringen einen Übergang über die Mettau hätte versuchen wollen, konnte der König auf vielen über die Elbe geschlagenen Brücken dem Feind in den Rücken fallen und ihn von Königgrätz abschneiden. Er hatte nur einige Sorge wegen der Lebensmittel, weil nämlich Franquini sich in einem Walde eingenistet hatte, der im Volksmunde das Königreich Silva hieß und der zwischen den Straßen nach Braunau, Starkstadt und Trautenau lag. Aus diesem Schlupfwinkel überfiel Franquini alle Zufuhren, die aus Schlesien kamen. Jeder Transport mußte eine kleine Schlacht liefern, und oft mußte Hilfe gesandt werden. Das ermüdete die Truppen, und man kriegte sein Brot nur mit dem Säbel in der Faust. Inzwischen begann auch die Kaiserin-Königin des ergebnislosen Krieges müde zu werden. Der König von England drängte sie zum Frieden. Aber bevor sie den Kampf aufgab, wollte sie noch einmal ihr Glück versuchen. Sie gab dem Prinzen von Lothringen strikten Befehl, die Offensive zu ergreifen und den Preußen bei guter Gelegenheit eine Schlacht zu liefern. Zur Unterstützung bei diesem wichtigen Unternehmen gab sie dem Prinzen eine Art von Kriegsrat bei: den Herzog von Aremberg und den Fürsten Lobkowitz. Damit glaubte sie für alles gesorgt zu haben. Sie hoffte nun, das Glück, das ihr zu Frankfurt bei der Kaiserwahl gelächelt hatte, würde sie auch in Böhmen auf dem Schlachtfelde nicht verlassen. Im preußischen Lager erfuhr man bald, daß Aremberg und Lobkowitz ins österreichische Lager gekommen waren, und erriet ungefähr die Absichten der Kaiserin. Fürst Lobkowitz war von heftigem und ungestümem Charakter. Er wollte beständig angreifen und raufen. Täglich schickte er Husaren zu Scharmützeln aus, oft sehr zur Unzeit, und war empört, wenn Nadasdy oder Franquini eine Schlappe erlitten…“

Die Einnahme von Warschau

Die Einnahme von Warschau wird heute gefeiert. Eine echte Schlacht war das 1939 zwar eigentlich nicht mehr, wenn auch die Polen zur Verteidigung ihrer Hauptstadt noch einmal 120,000 Kriegsknechte auf die Beine stellen konnten. Doch wurden diese in Warschau schnell von unseren Truppen eingeschlossen und streckten dann die Waffen. Noch bevor die Belagerung oder der Sturmangriff auf die Stadt überhaupt so richtig losgegangen sind. Geführt hat unsere Truppen bei Warschau unser Generaloberst Blaskowitz, der mit seiner VIII. Armee unserer Heeresgruppe Süd unterstand, die ihrerseits von unseren Feldmarschall von Rundstedt und von unserem Panzerstrategen von Manstein (als Generalstabschef) geleitet worden ist. Unser Generaloberst Guderian hat bei Warschau zwar nicht selbst mitgekämpft, seine Panzerkampfwagen dafür umso mehr, diese ermöglichten die schnelle Einkreisung und Abschnürung der feindlichen Hauptstadt. Daher schadet es nicht, wenn wir uns, anläßlich der Siegesfeier, dessen Panzerlehren in Erinnerung rufen. Ich suche mir dafür die richtige Verwendung der Panzerwaffe aus, denn im Häuserkampf sind unsere Panzerkampfwagen nun wirklich fehl am Platze: https://archive.org/details/GuderianHeinzAchtungPanzer1937

„Der Masseneinsatz, das Zusammenfassen der Kräfte dort, wo die Entscheidung gesucht werden soll, ist eigentlich ein für alle Waffen günstiges Grundgesetz. Nur für die Panzerwaffe soll nach vielen Äußerungen im In- und Auslande von diesem Gesetz abgewichen werden. Diese Sünde wider eine der ersten Regeln der Kriegskunst kann schon in Friedenszeiten nicht ruhig hingenommen werden, weil sie sich im Ernstfall auf das Bitterste rächen muß. Will man aber den Masseneinsatz, das Zusammenfassen der Kraft auf den entscheidenden Punkt, dann muß man die organisatorischen Folgerungen aus diesem Wollen rechtzeitig ziehen. Nur wenn die Panzertruppen und ihre Führer im Frieden bereits gelernt haben, in großen Verbänden zu fechten, kann im Krieg der Masseneinsatz erfolgreich durchgeführt werden. Improvisationen schneller Truppen oder gar ihrer Führung sind erheblich schwerer aus dem Boden zu stampfen, als bei der Infanterie. Der Einsatz der Panzertruppen darf nur in einem Kampfgelände erfolgen, das der Leistungsfähigkeit des Geräts keine unüberwindlichen Hindernisse bietet; andernfalls muß der Angriff der Panzer bereits am Gelände scheitern. Es ist zum Beispiel völlig abwegig, für eine Übung einen Graben auszuheben, den ein bestimmter Typ von Panzern nicht zu überwinden vermag, diese dann durch bindenden Befehl dagegen anzusetzen und triumphierend festzustellen, daß das Gerät oder gar die Panzerwaffe versagt habe. Ebenso ist es ein Unding, von leichten Maschinengewehrpanzern den Angriff auf eine Festung oder eine Großstadt zu verlangen. Man verlangt das ja auch nicht von der leichten Artillerie, sondern wählt für schwere Aufgaben schwere Kaliber. Panzer haben eine bestimmte Leistungsfähigkeit, wie Menschen und Tiere auch; beansprucht man sie darüber hinaus, dann versagen sie. Da man aber nicht überall für Panzer geeignetes Gelände findet, kommt es um so mehr darauf an, die Waffe dort einzusetzen, wo sie sich bewegen und ihre Stoßkraft zur Geltung bringen kann, dort allerdings in genügender Stärke, Breite und Tiefe, und überraschend. Es kommt darauf an, sie in der Form von gemischten Panzerverbänden so zu gliedern, daß sie der gestellten Aufgabe gerecht werden kann, und für die Ausbildung der erforderlichen Führer zu sorgen. Im letzten Kriege traten bei tropfenweisem Einsatz stets schlimme Folgen für die Panzer ein, obwohl auf deutscher Seite eine organisierte Abwehr kaum vorhanden war. In einem zukünftigen Krieg aber, in dem beide Parteien mit dem Auftreten von Panzern rechnen und ihre Abwehr bereits im Frieden darauf einrichten können, müssen sich die Folgen unsachgemäßen Einsatzes der Panzer, der auf irrigen Anschauungen über die Wirkung der Abwehr und die Erfolgsaussichten der Panzer und auf einer daraus abgeleiteten fehlerhaften Gliederung beruht, auf das Unheilvollste geltend machen. Wir erblicken die besten Erfolgsaussichten des Angriffs im Kriege der Gegenwart, soweit Erdkampf in Frage kommt, zur Zeit in dem überraschenden Masseneinsatz von Panzern in geeignetem Gelände. Wir betonen, daß die Erfolge dieses Angriffs auf der Erde durch die andern Waffen schnell ausgenützt werden müssen, wenn sie nicht nach einiger Zeit wirkungslos werden sollen. Wir glauben aber, daß nicht nur der Erdkampf, sondern auch der Luftkrieg durch das Vorhandensein der Panzertruppen erheblich beeinflußt werden wird…“

Die Rückeroberung von Straßburg

Für die Rückeroberung Straßburgs hätte sich unser General August von Werder im Jahre 1870 durchaus den Marschallstab verdient. Mit seinen 40,000 Mann und 288 Geschützen brachte er innerhalb von eineinhalb Monaten die Festung zur Fall, deren Besatzung 23,000 Mann stark war und die über 1200 Geschütze verfügte. Dabei verlor er nur 900 Mann, fügte dem Feind 2200 Mann Verlust zu und machte 17,500 Gefangene und erbeutete 1200 Geschütze, 200,000 Handfeuerwaffen, zahlreiche Vorräte und die Gelder der gallischen Staatsbank. Damit wurde nicht nur unsere deutsche Stadt Straßburg von 200 Jahren gallischer Fremdherrschaft befreit, sondern auch die Truppen und das Belagerungsgerät für eine neue Verwendung frei und unsere Nachschubwege bedeutend verbessert. Diese beschauliche Netzseite weiß mit einem umfangreichen Bericht der Belagerung von Straßburg mit Bildern und Karten aufzuwarten: http://www.festungsbauten.de/D/Strassburg_Belagerung.htm Bei unserem Geschichtsschreiber Oskar Höcker in „General von Werder, der Verteidiger Süddeutschlands“ beginnt nun die Belagerung von Straßburg im Ernst mit einem zünftigen Artillerieduell: https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb11182474_00005.html

„Das weiche, gemütvolle Herz unseres Helden, das er selbst dem Feinde gegenüber zeigte, wie dies die mehreren Familien Straßburgs gewährte Erlaubnis zur Auswanderung, sowie die Zuführung von Medikamenten in die belagerte Stadt zur Genüge bewies, – mußte sich nur zu bald von der Pflicht zum Schweigen bringen lassen. Die feindliche Artillerie richtete nämlich unausgesetzt ein lebhaftes Feuer gegen das auf dem linken Rheinufer gelegene Kehl, das infolge dessen in Brand geschossen und teilweise eingeäschert wurde. Die beim Kommandanten Straßburgs gegen dieses Verfahren erhobenen Proteste blieben unbeachtet, und so konnte General Werder nicht länger Bedenken tragen, das gleiche Mittel gegen die Festung in Anwendung zu bringen. In der Nacht vom 23. zum 24. August ließ er auf beiden Rheinufern Batterien für 56 Belagerungs- und 54 Feldgeschütze erbauen, welche am Abend des 24. August ihr geharnischtes Konzert begannen. Und da der französische General Ulrich sich durch dieses Bombardement nicht zur Kapitulation bewegen ließ, so wurde in der Nacht des 30. August die erste Parallele eröffnet. Es war ein banger Moment, als die badischen Grenadiere mit dem Aufwerfen derselben begannen, in dichtester Nähe der feindlichen Werke. Der Gegner hatte nach dieser Seite hin bisher nur wenig gefeuert, dennoch machte man sich auf seine eisernen Grüße in jener Nacht gefaßt. Und in der Tat begann kurz nach Mitternacht die bisher so schweigsame Festung zu feuern und die ersten Granaten schlugen dicht über die Köpfe der arbeitenden Soldaten weg, allein ohne jeglichen Schaden anzurichten, denn schon waren zwar Fuß Deckung gewonnen. Allein kaum kamen die feindlichen Granaten angesaust, als sich auch inmitten der nächtlichen Stille eine wetternde Stimme vernehmen ließ, welche zornig ausrief: „Aber können denn die Kerls da drüben nicht wenigstens warten, bis ich in den Tranchen bin!“ Einen der kommandierenden Hauptleute kam diese Stimme außerordentlich bekannt vor, und er rief in die Nacht hinaus: „Sind Sie es, Herr General?“ „Na freilich bin ichs“, schallte es zurück, und gleich darauf kam über ein an die Parallele grenzendes Knoblauchfeld ein etwas untersetzter Mann gelaufen. Es war Weber. Er hatte es in seinem Hauptquartier nicht länger ausgehalten, er mußte mit dort sein, wo es galt, Gefahren zu überstehen, sein Herz sehnte sich, neben den arbeitenden Soldaten zu verweilen. Und in der Tat drängte er sich in die vorderste Reihe der mit den Erdarbeiten beschäftigten Grenadiere…“

Die Schlacht um Arnheim (Unternehmen Marktgarten)

Das alte Scheißhaus Monty hat heute sein Unternehmen Marktgarten begonnen und versucht sich mehrerer Rheinbrücken in Holland und vor allem der Brücke von Arnheim. Kaum ist man heimgegangen und schon dreht der Monty am Rad… Marktgarten war für uns Deutsche 1944 eine ziemliche Überraschung und das nicht so sehr wegen der eingesetzten Truppenmassen, sondern wegen deren Gebrauch. Der Versuch, sich mittels Luftlandetruppen wichtiger Brücken im feindlichen Hinterland zu bemächtigen und diese dann für einem Panzervorstoß zu verwenden, stellt so ziemlich den verwegensten Schlachtplan der Landfeinde im ganzen Sechsjährigen Krieg. Das Mutigste, was man zuvor von den Landfeinden gesehen hat, war etwa der Angriff der Russen auf die rumänischen Hilfstruppen unserer VI. Armee. Noch verwunderlicher aber war der Urheber dieses Schlachtplanes: Das alte Scheißhaus Monty. Sonst griff dieser uns Deutsche nämlich nur mit doppelter Übermacht und auch dann nur recht zaghaft an und wagte dabei durchaus nichts. Und dann heckt er so einen waghalsigen Plan aus und fiel dabei natürlich böse auf die Schnauze, der Monty. Was natürlich auch daran lag, daß er es mit Gerd von Rundstedt und Walter Model zu tun bekommen hat, die zu den größten deutschen Feldherren des Sechsjährigen Krieges gehören. Ebenso trafen die Engländer auf unseren Kurt Student, den Vater unserer deutschen Fallschirmjäger, der 1941 mit seinen Fallschirmjägern Kreta gegen eine doppelte englische Übermacht erobert hat. Und daher wußte er bei Arnheim sehr genau, wie man eine Luftlandeunternehmung zunichte macht. Zu guter Letzt war auch unser General Wilhelm Bittrich mit seinen Panzern zur Stelle. Vom Verlauf unserer Gegenangriffe berichtet uns unser Panzergeschichtsschreiber Hermann Götzel („Generaloberst Kurt Student und seine Fallschirmjäger“) folgendes:

„Die beiden Panzerdivisionen traten in der geplanten Weise zum Angriff an. Das offene, wasserreiche Gelände zwischen Arnheim und Nimwegen war aber für den Einsatz von Kampfpanzern wenig geeignet. Die schweren Tigerpanzer konnten sich fast nur auf den meist über Dämme führenden hochgelegenen Straßen bewegen. So konnte die Kampfkraft der für damalige deutsche Verhältnisse großen Panzermasse nur ungenügend zur Geltung gebracht werden. Andererseits boten die schweren Fahrzeuge mit ihren hohen Aufbauten der feindlichen Panzerabwehr gute Ziele. Unter diesen Umständen hatte dieser Angriff nicht den gewünschten Erfolg. Schließlich wurde am 6. Oktober die junge CCCLXIII. Volksgrenadierdivision von Westen her zum Angriff angesetzt. Nach Anfangserfolgen kam auch dieser Angriff zum Stehen. Das Fehlen einer ausreichenden Artillerieunterstützung und die feindliche Luftherrschaft konnten durch die Tapferkeit der Truppe nicht ausgeglichen werden. Generaloberst Student ließ die Angriffe einstellen. Er hielt den feindlichen Brückenkopf nördlich von Nimwegen für nicht so bedrohlich wie ihn die oberste deutsche Führung ansah. Inzwischen war es dem Gegner gelungen, seinen durch die Luftlandungen erzielten Korridor erheblich zu verbreitern. Vor dem südlichen Armeeabschnitt hatte er seine Front bis an den Peel-Kanal vorschieben können. Hier stand auf breiter Front beiderseits Meijel Mitte Oktober eine feindliche Panzerdivision. Spähtrupps der Fallschirmtruppe stellten fest, daß dieser Gegner sich ungenügend sicherte. Darauf wurden im Verlauf mehrerer Nächte Fallschirmjäger in kampfkräftigen Spähtrupps in diesem Frontabschnitt angesetzt. Ihnen gelang es, in das feindliche Hintergelände unbemerkt vorzudringen und in Ortschaften einzelne abgestellte Kampfpanzer und andere Kraftfahrzeuge zu sprengen. Ein Überraschungsunternehmen gegen diesen Frontabschnitt hielt Generaloberst Student für erfolgversprechend. Aus der Reserve der Heeresgruppe wurden ihm hierzu das Generalkommando des XLVII. Panzerkorps (General der Panzertruppen von Lüttwitz) und die XV. Panzergrenadierdivision zugeführt. Die IX. Panzerdivision wurde bei Arnheim herausgezogen und General von Lüttwitz ebenfalls unterstellt. Der Angriff wurde Mitte Oktober durchgeführt. Begünstigt durch dichten Frühnebel konnten – vom Gegner unbemerkt und ungestört – ostwärts von Meijel zwei Kriegsbrücken geschlagen werden, deren Tragkraft für Panzer ausreichte. Es gelang, in überraschendem Angriff Meijel und einige andere Orte zu nehmen. Dann aber versteifte sich der feindliche Widerstand. In den folgenden Tagen gewann der Angriff nur schrittweise Boden. Schließlich lief er sich in den Waldstücken südostwärts von Asten vollständig fest. Der Versuch, den durch die Operation „Market Garden“ entstandenen feindlichen Korridor abzuschneiden, war endgültig gescheitert. Planmäßig wurde das XLVII. Panzerkorps aus dem gewonnenen Gelände zurückgenommen. Lediglich bei Meijel wurde ein eigener Brückenkopf belassen. Wie bei Veghel und bei Nimwegen waren es auch hier amerikanische Fallschirmjäger, die den deutschen Angriff zum Stehen brachten. Damit hatten die durch die Operation „Market Garden“ ausgelösten deutschen Gegenangriffe ihr Ende gefunden. Wie geschildert, war es gelungen, die kritische, ja katastrophale Lage, die Anfang September im Norden der Westfront bestand, zu meistern, den schnellen Vormarsch des Gegners aufzuhalten, ja sogar örtliche Gegenangriffe mit einigem Erfolg zu führen. Jetzt faßte Hitler die Absicht, dem Gegner an der Westfront durch eine große Angriffshandlung eine empfindliche Niederlage zuzufügen. Der Angriff sollte beginnen, sobald die erforderlichen Kräfte bereitgestellt sein würden. Zu Vorbereitung dieser Angriffsabsicht wurde eine Neugliederung der Befehlsverhältnisse im Norden der Westfront befohlen. Die XV. Armee und die I. Fallschirmarmee wurden unter dem neugebildeten Oberkommando der Heeresgruppe H zusammengefaßt. Zum Oberbefehlshaber der Heeresgruppe H wurde Generaloberst Student ernannt. Aus Tarnungsgründen sollte diese Neugliederung erst am 10. November 1944 offiziell in Erscheinung treten. Tatsächlich übernahm Generaloberst Student aber bereits Ende Oktober die Führung der neuen Heeresgruppe. Von diesem Zeitpunkt ab war er nicht mehr Feldmarschall Model, sondern dem Oberbefehlshaber West (Feldmarschall von Rundstedt) unmittelbar unterstellt…“

Unser Panzerkampfwagen III

Unser Panzer III erhielt am heutigen Tag im Jahre 1939 endlich den Segen der hohen Tiere und konnte in größerem Umfang hergestellt werden. Neben unserem Panzer IV verdanken wir unserem Panzerkampfwagen Nummer III die Siege in den frühen Panzerschlachten des Sechsjährigen Krieges. Entwickelt wurde unser Panzer III von der Firma Daimler-Benz. Insgesamt wurden 5700 Stück gebaut und in der Ausführung F hatte er ein Gewicht von 20 Tonnen, verfügte über 230 Pferdestärken, war 40 Stundenkilometer schnell, verfügte über eine Besatzung von fünf Mann und war mit einer 3,7cm-Kampfwagenkanone und zwei Maschinengewehren bewaffnet. Die Panzerung war allerdings nur drei Zentimeter dick. Die Ausführung J brachte 21 Tonnen auf die Waage und verfügte über eine stärkere 5cm-Kampfwagenkanone und eine Panzerung von fünf Zentimeter. Die älteren Ausführungen wurden nachgerüstet und zudem mit Panzerschürzen an der Seite versehen, die Schutz gegen Angriffe von der Seite mit Panzerbüchsen und Fäusten boten. In der Ausführung N tauschte unser Panzer III die Rollen mit seinem Bruder dem Panzer IV, da er fortan dessen kurze 7,5cm-Kampfwagenkanone zur Fußvolk-Unterstützung verwendete. Wenn man nun die Eigenschaften unseres Panzers III mit denen des englischen Mathilda Panzers, des gallischen Char B1 oder des russischen T-34 und KW-1, so fragt man sich schon, warum unser Panzer III diese anfangs weggeputzt hat. Das Rätsel löst uns einmal mehr unser Panzermeister Guderian:

„Ebenso bedurfte es geraumer Zeit, bis unsere allerdings sehr weitgehenden Wünsche an die Funkerei und an die Optiken erfüllt werden konnten. Ich habe aber nie bereut, daß ich damals an meinen Forderungen auf gute Sicht und Führungsmöglichkeiten aus den Panzern festgehalten habe. In Bezug auf die Führung waren wir unseren Gegnern stets überlegen und manche sonstige, der Not entspringende Unterlegenheit konnte dadurch später ausgeglichen werden.“

Hinzu kommt die überlegene Führung unserer deutschen Panzer, die geballt verwendet wurden, während die Landfeinde ihrer Panzer auf alle Truppen verteilten. Weshalb unser Panzer III gegen die schweren Feindpanzer die Rudeltaktik anwenden und diese so zur Strecke bringen konnte. Neben der recht schwachen Panzerung wurde unserem Panzer III zum Verhängnis, daß bei ihm keine lange 7,5cm-Kanone einbauen konnte, mit der unser Panzer IV sich bis Kriegsende wacker geschlagen hat. Unser Panzer III fährt übrigens noch immer: https://www.youtube.com/watch?v=5DGOou5M01k Seine Feuertaufe erlebte unser Panzer III in Polen und kam frisch von der Panzerschule zu unserem Generaloberst Guderian, wie wir in den „Erinnerungen eines Soldaten“ erfahren: https://archive.org/details/heinz-guderian-erinnerungen-eines-soldaten-1960

„Am 22. August 1939 wurde ich nach dem pommerschen Truppenübungsplatz Groß-Born befohlen, um dort mit dem Stab des neu errichteten XIX. Armeekorps unter der Bezeichnung „Befestigungsstab Pommern“ Feldbefestigungen längs der Reichsgrenze zum Schutz gegen einen polnischen Angriff zu errichten. Dem XIX. Armeekorps wurden die III. Panzerdivision, die II. und XX. motorisierte Infanteriedivision sowie Korpstruppen unterstellt. Die III. Panzerdivision war durch die Panzerlehrabteilung, welche über unser neuestes Panzergerät, die Panzer III und IV verfügte, verstärkt. Zu den Korpstruppen rechnete unter anderen die Aufklärungslehrabteilung aus Döberitz – Krampnitz. Diese Lehrtruppen unserer Schulen waren auf meinen Wunsch zu dieser Aufgabe mitgenommen worden, damit sie als erste praktische Erfahrungen sammeln konnten. Dies sollte ihrer späteren Lehrtätigkeit zugute kommen.“

Die Kesselschlacht von Kiew

Auch die Schlacht von Kiew wollen wir nicht allein wegen dem Heldengedenken feiern, sondern uns dieser gewaltigen Kesselschlacht auch im Sinne Nietzsches bedienen. Daher darf der Herr Philosoph nun auch heute seinen Spruch über den wahren Nutzen der Geschichte aufsagen:

„Die Geschichte gehört vor Allem dem Tätigen und Mächtigen, dem, der einen großen Kampf kämpft, der Vorbilder, Lehrer, Tröster braucht und sie unter seinen Genossen und in der Gegenwart nicht zu finden vermag. So gehörte sie Schillern: denn unsere Zeit ist so schlecht, sagte Goethe, daß dem Dichter im umgebenden menschlichen Leben keine brauchbare Natur mehr begegnet. Mit der Rücksicht auf den Tätigen nennt zum Beispiel Polybios die politische Historie die rechte Vorbereitung zur Regierung eines Staates und die vorzüglichste Lehrmeisterin, als welche durch die Erinnerung an die Unfälle Anderer uns ermahne, die Abwechselungen des Glückes standhaft zu ertragen.“

Die Russen stehen zwar gegenwärtig bei uns Deutschen eher nicht auf der Matte, aber sollten wir die amerikanische Fremdherrschaft abschütteln, so könnte das rasch wieder anders werden. Wenn ich mir gegenwärtig auch eher wie im Jahre 1812 vorkomme, als Napoleon das übrige Europa geknechtet hatte und sich anschickte, nun auch Rußland niederzuwerfen, um seine Weltherrschaft zu vollenden. Ähnliche Umtriebe sind nämlich gegenwärtig auch bei den Amerikanern zu beobachten, aber dazu vielleicht mehr bei der Feier der Völkerschlacht bei Leipzig… Sage und schreibe vier russische Armeen mit 850,000 Mann wurden von unserer VI. und XVII. Armee sowie unseren Panzergruppen I und II bei Kiew 1941 eingeschlossen und weitgehend aufgerieben. Dabei haben wir Deutschen 665,000 Gefangene gemacht und 3200 Geschütze und 900 Panzer entweder erbeutet oder zerstört. Wir Deutschen haben uns bei Kiew also unzweifelhaft mal wieder ein Cannä erföchten. Ein solches erringt man nämlich nur dann, wenn man in der Unterzahl eine beträchtliche Übermacht umzingelt und weitgehend vernichtet. Geführt haben unsere deutschen Truppen bei Kiew unser Feldmarschall Gerd von Rundstedt, der unsere Heeresgruppe Süd befehligte, unser Feldmarschall Walter von Reichenau, dem unsere VI. Armee unterstand, unser General Carl-Heinrich von Stülpnagel führte unsere XVII. Armee und unsere beiden Panzergruppen kommandieren unser Feldmarschall Ewald von Kleist und unser Generaloberst Heinz Guderian. Bei unserem Panzergeschichtsschreiber Werner Haupt werden im Panzerbuch „Kiew. Die größte Kesselschlacht der Geschichte“ nun die letzten Lücken im Kessel geschlossen:

„Daß Heulen der Granaten und das Pfeifen der Maschinengewehrgeschosse ist deutlich zu vernehmen. Es ist kein Zweifel mehr: Der Stoßtrupp steht dicht hinter der russischen Front, wenige Kilometer vor den Spitzen der Heeresgruppe Süd! Da taucht ein deutsches Aufklärungsflugzeug auf, geht tiefer und tiefer und rollt neben dem Befehlspanzer auf dem Stoppelfeld aus. Ein Fliegerleutnant, dessen Name unbekannt ist, springt aus der Maschine, läuft auf die beiden Panzeroffiziere zu. Er meldet, daß er von Generalleutnant Model geschickt sei, um ihren Standort festzustellen und der XVI. Panzerdivision das Kommen zu berichten. Wenige Minuten später ist die Maschine wieder in der Luft. Das Flugzeug nimmt Richtung Lubny, kreist über der Stadt und wirft eine dunkel-lila Rauchpatrone. Es ist das verabredete Zeichen: „Wir kommen!“ Oberleutnant Warthmann gibt Befehl: „Panzer marsch!“ Die Kampfgruppe setzt sich in Bewegung, durchfährt eine Schlucht, feuert auf plötzlich aus dem Dunkel auftauchende Russen. Ein Bach versperrt die Weiterfahrt. Die Offiziere suchen eine Überfahrt. Es zeigt sich eine Brücke. Der Panzer III fährt los. Die Brücke ist gesprengt. Der Panzer hält. Da springen feldgraue Gestalten am Ufer auf. Sie sind lehmverkrustet, stoppelbärtig und schmutzig. Aber sie winken und winken. Es sind Männer der II./Pionierbataillon XVI des Oberleutnant Rintschen. Oberleutnant Warthmann blickt auf die Uhr: „Es ist genau 18.20 Uhr am 14. 9.1941. Wir haben es geschafft!“ Die Pioniere weisen auf eine Furt durch den Bach. Die zwei Panzer und Mannschaftstransportwagen waten durch das Wasser. Sie drehen nach Lubny ein. Schon wenige Minuten später steht der Oberleutnant der III. Panzerdivision vor dem Kommandeur der XVI. Panzerdivision. Der Panzer III mit dem großen „G“ auf seiner Stahlwand hat neben dem Befehlspanzer mit dem „K“ auf der Stahlwand gehalten. Die Spitzen der Panzergruppen Guderian und Kleist sind aufeinandergetroffen. Der Kessel von Kiew ist geschlossen! – Die III. Panzerdivision hat im Laufe des soeben ausklingenden Tages ihre Kräfte enger an Lochwiza herangezogen. Der Druck des von West nach Ost durchbrechenden Feindes verstärkt sich von Stunde zu Stunde. Die Stadt selbst ist bald von allen Seiten eingeschlossen. Um sich nach Norden Luft zu schaffen, versucht eine Kampfgruppe des Pionierbataillon XXXIX einen Angriff auf Luka, um hier die Brücken zu sprengen. Dieser Versuch muß infolge feindlichen Abwehrfeuers abgebrochen werden. Die III. Panzerdivision sammelt am 15. 9. ihre Einheiten in und um Lochwiza. Major von Behr, Kommandeur der Nachrichtenabteilung XXXIX, wird deutscher Stadtkommandant. Seine Arbeit besteht in erster Linie in der Sicherstellung des Nachschubs und in zweiter Linie in der Betreuung der nun von allen Seiten anreisenden Kriegsberichterstatter von Film, Funk und Presse. Sie wollen alle die geschichtliche Begegnung zweier deutscher Heeresgruppen in der Weite der Ukraine in Wort und Bild festhalten. Die Kampfgruppe des Majors Frank sichert Lochwiza nach Südosten. Die hier in Stellung liegenden Schützen, Panzerjäger und Kanoniere kennen keine Pause, denn sie haben sich immer wieder gegen aus- und durchbrechende Russengruppen zu wehren. Bei einem solchen Scharmützel fällt der Kampfgruppe ein General in die Hand. Es ist der II. Intendanturrat der 21. Sowjetarmee. Gegen Mittag des 15. 9. tauchen von Osten her Staubwolken auf, die sich den Stellungen der Soldaten der III. Panzerdivision bedrohlich nähern. Es sind Panzer. Schon gibt Major Frank Alarm. Da rollen die Kampfwagen heran. Die Männer der I./Schützenregiment CCCXCIV erheben sich plötzlich und laufen den grauen stählernen Kolossen mit dem Eisernen Kreuz entgegen. Es sind Fahrzeuge der Spitzengruppe der IX. Panzerdivision. Der Kessel von Kiew ist zum zweitenmal geschlossen! Die IX. ostmärkische Panzerdivision unter Generalleutnant Hubicki ist am 13. 9. hinter der XVI. Panzerdivision nach Lubny gefolgt, wird am 14. 9. nach Osten abgedreht und hat im aus- und Überholenden Angriff nach Norden Boden gewonnen und am 15. 9. früh 7.15 Uhr die Ssulabrücken in Ssentscha, ostwärts von Lochwiza, genommen! Die Division steht an diesem Tag in einem 50 Kilometer tiefen und äußerst schmalen Keil zwischen Mirgorod, das von der XIV. Panzerdivision gestürmt ist, und Ssentscha. Die IX. Panzerdivision kämpft gleichzeitig nach drei Seiten. Das Panzerregiment XXXIII marschiert als Spitzengruppe nach Norden und hat nun Anschluß an die III. Panzerdivision gefunden. Die III. Panzerdivision selbst ficht ebenfalls nach drei Seiten. Das Schützenregiment III erweitert die Stellungen nach Norden und Osten und besetzt dabei die Brücken bei Jaschniki. Das Schützenregiment CCCXCIV schiebt sich zwischen Lochwiza und die IV. Panzerdivision, die inzwischen in Richtung Priluki vordringt. Die Aufklärungsabteilung I wirft den Gegner auf Tschernuchi zurück. Dagegen versuchen die Sowjets bei Shdany durchzubrechen. Das Kommando III und die später eingreifende III./Panzerregiment VI fangen diese Gruppen auf. Da die III. Panzerdivision noch allein im weiten Raum steht und mit XVI. und IX. Panzerdivision vorerst nur lose Verbindung hat, setzt Generalleutnant Model nach allen Richtungen Späh- und Stoßtrupps am, um die Division vor unliebsamen Überraschungen zu schützen. Hierbei stößt eine Gruppe der I./Schützenregiment III unter Oberfeldwebel Kretschmar und Unteroffizier Baudein auf die Spitze der Aufklärungsabteilung XVI. Der Kessel von Kiew ist damit an dritter Stelle geschlossen! Die Landschaft der Ukraine im großen Dessna – Dnjeprbogen ostwärts Kiew sieht in der zweiten Hälfte des Monats September den tragischen Untergang einer russischen Heeresgruppe. Ihre Vernichtung wird durch den unabänderlichen Haltebefehl Stalins, einer militärischen Intuition Hitlers und durch die Tapferkeit deutscher Soldaten Realität. Das weite, mit Sonnenblumen-, Mais-, Getreidefeldern und Obstbaumkulturen bestückte Land, in dem sich noch die Windmühlenflügel seit Jahrhunderten drehen und der Bauer mit seinem Panjewagen über die au§gefahrenen Sandwege zieht, wird von nun an überdeckt mit Tausenden von toten Soldaten, mit Abertausenden verwesender Pferde, mit geborstenen Geschützen und Panzern…“

Martin Heidegger

Den Geburtstag von unserem großen deutschen Denker Martin Heidegger feiern wir Panzertiere heute. Der wurde nämlich 1889 zu Meßkirch im Schwabenland geboren. Der Sohn eines Küfers schlug die Gelehrtenlaufbahn ein und studierte die Gotteskunde und die Denkerei in Freiburg. Im Vierjährigen Krieg wurde er zur Wetterbeobachtung eingesetzt und ergatterte 1923 seinen ersten Lehrstuhl in Marburg. Der zweite folgte in Freiburg, wo unser Heidegger 1933 gar zum Rektor gewählt wurde. Seine Autobahnbegeisterung verargten ihm nach dem Sechsjährigen Krieg die Landfeinde und deren hiesige Lakaien und so konnte unser Denker erst 1952 wieder seiner Lehrtätigkeit nachgehen. Vor den Traualtar trat unser Martin Heidegger 1917 mit Elfride Petri, mit der er zwei Söhne zeugte. Von den Werken unseres Denkers seien beispielhaft „Phänomenologische Interpretationen zu Aristoteles“, „Die Grundprobleme der Phänomenologie“, „Sein und Zeit“, „Die Grundbegriffe der Metaphysik. Welt – Endlichkeit – Einsamkeit“, „Kant und das Problem der Metaphysik“, „Die Selbstbehauptung der deutschen Universität“, „Hölderlin und das Wesen der Dichtung“, „Holzwege“, „Der Ursprung des Kunstwerkes“, „Nietzsche I und II“, „Besinnung“, „Platons Lehre von der Wahrheit“, „Vom Wesen der Wahrheit“, „Was heißt Denken?“, „Die Technik und die Kehre“, „Der Satz vom Grund“, „Identität und Differenz“, „Unterwegs zur Sprache“ und „Gelassenheit“ genannt und zur Anschaffung empfohlen. Ein weiteres Stück aus seiner „Einführung in die Metaphysik“ lasse ich unseren Heidegger zum Besten geben: https://archive.org/details/HeideggerEinfuehrungInDieMetaphysik

„Wenn wir uns aber durch den Augenschein nicht tauschen lassen, wird sich zeigen, daß diese Warumfrage als Frage nach dem Seienden als solchem im Ganzen allerdings aus aller Spielerei mit bloßen Worten herausfuhrt, gesetzt, daß wir noch soviel Kraft des Geistes besitzen, den Rückstoß der Frage in ihr eigenes Warum wahrhaft zu vollziehen; denn er macht sich freilich nicht von selbst. Hierbei wird uns die Erfahrung, daß diese ausgezeichnete Warumfrage ihren Grund hat in einem Sprung, durch den der Mensch einen Absprung aus aller vormaligen, sei es echten, sei es vermeintlichen Geborgenheit seines Daseins vollzieht. Das Fragen dieser Frage ist nur im Sprung und als Sprung und sonst überhaupt nicht. Was hier „Sprung“ meint, wird später aufgehellt. Unser Fragen ist noch nicht der Sprung; dafür muß es erst noch verwandelt werden; es steht noch, unwissend, dem Seienden gegenüber. Jetzt genüge der Hinweis, daß der Sprung dieses Fragens sich seinen eigenen Grund er-springt, springend erwirkt. Einen solchen, sich als Grund er-springenden Sprung nennen wir gemäß der echten Bedeutung des Wortes einen Ursprung: das Sich-den-Grunderspringen. Weil die Frage: „Warum ist überhaupt Seiendes und nicht vielmehr Nichts?“ allem echten Fragen den Grund er-springt und so Ursprung ist, müssen wir sie als die ursprünglichste Frage anerkennen. Als die weiteste und tiefste Frage ist sie die ursprünglichste und umgekehrt. In diesem dreifachen Sinne ist die Frage die erste dem Range nach, und zwar dem Range nach in der Ordnung des Fragens innerhalb jenes Bereiches, den diese erste Frage maßgebend eröffnet und gründet. Unsere Frage ist die Frage aller wahrhaften, das heißt sich auf sich stellenden Fragen, und sie wird, ob wissentlich oder nicht, in jeder Frage notwendig mit gefragt. Kein Fragen und demzufolge auch kein einziges wissenschaftliches „Problem“ versteht sich selbst, wenn es die Frage aller Fragen nicht begreift, das heißt sie nicht fragt. Wir wollen uns von der ersten Stunde an darüber klar sein: Es läßt sich nie objektiv ausmachen, ob einer, ob wir diese Frage wirklich fragen, das heißt springen, oder ob wir nur in der Redensart hängen bleiben. Die Frage verliert sofort ihren Rang im Umkreis eines menschlich-geschichtlichen Daseins, dem das Fragen als ursprüngliche Macht fremd bleibt. Wem zum Beispiel die Bibel göttliche Offenbarung und Wahrheit ist, der hat vor allem Fragen der Frage: „Warum ist überhaupt Seiendes und nicht vielmehr Nichts?“ schon die Antwort: Das Seiende, soweit es nicht Gott selbst ist, ist durch diesen geschaffen. Gott selbst „ist“ als der ungeschaffene Schöpfer. Wer auf dem Boden solchen Glaubens steht, der kann zwar das Fragen unserer Frage in gewisser Weise nach- und mitvollziehen, aber er kann nicht eigentlich fragen, ohne sich selbst als einen Gläubigen aufzugeben mit allen Folgen dieses Schrittes. Er kann nur so tun, als ob … Aber andererseits ist jener Glaube, wenn er sich nicht ständig der Möglichkeit des Unglaubens aussetzt, auch kein Glauben, sondern eine Bequemlichkeit und eine Verabredung mit sich, künftig an der Lehre als einem irgendwie Überkommenen festzuhalten. Das ist dann weder Glauben noch Fragen, sondern Gleichgültigkeit, die sich nunmehr mit allem, vielleicht sogar sehr interessiert, beschäftigen kann, mit dem Glauben ebenso wie mit dem Fragen. Mit diesem Hinweis auf die Geborgenheit im Glauben als einer eigenen Weise, in der Wahrheit zu stehen, ist freilich nicht gesagt, daß die Anführung der Bibelworte: „Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde und so weiter.“ eine Antwort auf unsere Frage darstellt. Ganz abgesehen davon, ob dieser Satz der Bibel für den Glauben wahr oder unwahr ist, er kann überhaupt keine Antwort auf unsere Frage darstellen, weil er auf diese Frage keinen Bezug hat. Er hat keinen Bezug darauf, weil er einen solchen darauf gar nicht nehmen kann. Was in unserer Frage eigentlich gefragt wird, ist für den Glauben eine Torheit. In dieser Torheit besteht die Philosophie. Eine „christliche Philosophie“ ist ein hölzernes Eisen und ein Mißverständnis. Zwar gibt es eine denkend fragende Durcharbeitung der christlich erfahrenen Welt, das heißt des Glaubens. Das ist dann Theologie. Nur Zeiten, die selbst nicht mehr recht an die wahrhafte Größe der Aufgabe der Theologie glauben, kommen auf die verderbliche Meinung, durch vermeintliche Auffrischung mit Hilfe der Philosophie könne eine Theologie gewinnen oder gar ersetzt und dem Zeitbedürfnis schmackhafter gemacht werden. Philosophie ist dem ursprünglich christlichen Glauben eine Torheit. Philosophieren heißt fragen: „Warum ist überhaupt Seiendes und nicht vielmehr Nichts?“ Wirklich so fragen, heißt: Es daraufhin wagen, das Unausschöpfbare dieser Frage durch die Enthüllung dessen, was sie zu fragen fordert, auszuschöpfen, durchzufragen. Wo dergleichen geschieht, ist Philosophie. Wollten wir jetzt berichtweise über die Philosophie reden, um ausführlicher zu sagen, was sie sei, dann bliebe das ein unfruchtbares Beginnen. Einiges freilich muß der wissen, der sich mit ihr einläßt. Das ist kurz gesagt. Alles wesentliche Fragen der Philosophie bleibt notwendig unzeitgemäß. Und das deshalb, weil die Philosophie entweder ihrem jeweiligen Heute weit voraus geworfen ist oder aber, weil sie das Heute an sein früher und anfänglich Gewesenes zurückbindet. Immer bleibt das Philosophieren ein Wissen, das sich nicht nur nicht zeitgemäß machen läßt, das vielmehr umgekehrt die Zeit unter sein Maß stellt. Die Philosophie ist wesenhaft unzeitgemäß, weil sie zu jenen wenigen Dingen gehört, deren Schicksal es bleibt, nie einen unmittelbaren Wiederklang in ihrem jeweiligen Heute finden zu können und auch nie finden zu dürfen. Wo solches scheinbar eintritt, wo eine Philosophie Mode wird, da ist entweder keine wirkliche Philosophie oder diese wird mißdeutet und nach irgendwelchen ihr fremden Absichten für Tagesbedürfnisse vernutzt. Die Philosophie ist daher auch kein Wissen, das man wie handwerkliche und technische Kenntnisse unmittelbar anlernen, das man wie wirtschaftliches und überhaupt Berufswissen unmittelbar anwenden und jeweils auf seine Nutzbarkeit verrechnen konnte. Aber, was nutzlos ist, kann doch und erst recht eine Macht sein. Was den unmittelbaren Wiederklang in der Alltäglichkeit nicht kennt, kann mit dem eigentlichen Geschehen in der Geschichte eines Volkes im innigsten Einklang stehen. Es kann sogar dessen Vorklang sein. Was unzeitgemäß ist, wird seine eigenen Zeiten haben. Das gilt von der Philosophie. Daher läßt sich auch nicht an sich und allgemein ausmachen, was Aufgabe der Philosophie ist und was demzufolge von ihr gefordert werden muß. Jede Stufe und jeder Anfang ihrer Entfaltung tragt in sich das eigene Gesetz. Nur was die Philosophie nicht sein und leisten kann, läßt sich sagen. Eine Frage wurde ausgesprochen: „Warum ist überhaupt Seiendes und nicht vielmehr Nichts?“ Diese Frage wurde als die erste in Anspruch genommen. Es wurde erläutert, in welchem Sinne sie als erste gemeint ist. Wir haben die Frage also noch gar nicht gefragt. Wir bogen sogleich ab in eine Erörterung über diese Frage. Diese Verständigung ist nötig. Denn das Fragen dieser Frage läßt sich mit dem Gewohnten nicht vergleichen. Von diesem her gibt es keinen allmählichen Obergang, durch den die Frage langsam vertrauter werden konnte. Sie muß daher im voraus gleichsam vorgestellt werden. Andererseits dürfen wir bei dieser Vorstellung und dem Reden über die Frage nicht das Fragen aufschieben und gar vergessen. Wir schließen deshalb mit den Erörterungen dieser Stunde die Vorbemerkung. Jede wesentliche Gestalt des Geistes steht in der Zweideutigkeit. Je unvergleichlicher mit anderen sie bleibt, um so vielfältiger ist die Mißdeutung. Die Philosophie ist eine der wenigen eigenständigen schöpferischen Möglichkeiten und zuweilen Notwendigkeiten des menschlich-geschichtlichen Daseins. Die umlaufenden Mißdeutungen der Philosophie, die zudem alle doch wieder mehr oder minder entfernt etwas treffen, sind unübersehbar. Hier sollen nur zwei genannt werden, die für die Klärung der heutigen und künftigen Lage der Philosophie wichtig sind…“

König Friedrich Wilhelm der Zweite von Preußen

Im besten Sinne des Wortes kann man unseren Preußenkönig Friedrich Wilhelm den Zweiten einen mittelmäßigen Herrscher nennen. Er hatte das Pech Friedrich den Großen als Vorgänger zu haben und es zudem mit der Gallischen Staatsumwälzung zu tun zu bekommen. Daher war seine Regierung durchwachsen. Der gemeinsame Kampf mit den Österreichern im Westen gegen die Gallier nahm mit dem Frieden von Basel 1795 ein wenig erbauliches Ende. Die Neutralität Preußens und Norddeutschlands erlaubte es den Galliern ihre ganze Kraft gegen Österreich zu richten und nachdem dieses 1805 besiegt war, griff Napoleon 1806 Preußen an… Im Osten wurden deutsche Gebiete wie Danzig, Thorn und Südpreußen heimgeholt und in Franken die Markgrafschaften Ansbach und Bayreuth erworben. Leider schmolz der Staatsschatz in der elfjährigen Regierung (1786 bis 1797) dahin und es bildete sich ein großer Schuldenberg. Friedrich Wilhelm der Zweite förderte großzügig die Künste und Wissenschaften und errichtete zahlreiche bedeutende Bauwerke, darunter auch das Brandenburger Tor. Zur Welt kam er 1744 in Berlin. Sage und schreibe vier Ehen ging er ein und hatte zudem noch ein Kebsweib. Daher gesellten sich zu seinen elf ehelichen Kindern noch vier natürliche. Während unser Preußenkönig im Osten Danzig, Thorn und Südpreußen heimholt, schlägt sein Feldherr Karl von Braunschweig bei unserem Geschichtsschreiber Julius von Hartmann in der „Allgemeinen Deutschen Biographie“ bei Kaiserslautern den Galliern aufs Haupt: https://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00008365/images/index.html?seite=687

„Friedrich Wilhelm hatte lange Zeit eine Polens Erhaltung günstige Politik verfolgt; während des Krieges Rußlands und Österreichs mit der Türkei suchte er in Polen eine Verstärkung für die seinerseits eingenommene Position; er hatte am 29. März 1790 ein Verteidigungsbündnis mit der Republik abgeschlossen; es fehlte nicht an Freundschaftsversicherungen; auch der Partei der Patrioten war mannigfach Vorschub geleistet. Alles dies erfolgte aber unter der Voraussetzung dauernder Beeinflussung sowohl, wie der gehofften Abtretung von Danzig und Thorn. Der Beschluß des Reichstags vom 3. Mai 1791, welcher aus Polen eine im Hause Kursachen erbliche Monarchie machen wollte, bezeugte indessen die Hingabe an eine österreichische Protektion. Friedrich Wilhelm sprach nun wohl zu jenem Reichstagsbeschlusse seine Zustimmung aus, es ließ sich jedoch die Anschauung, daß eine Konsolidierung Polens unter Österreichs Schutze Preußens Interessen beeinträchtigen werde, nicht zurückdrängen. – Als dann Katharina von Rußland, der die Beendigung des Türkenkrieges durch den Frieden von Jassy freie Hand gegeben, die Klagen der unzufriedenen Aristokraten gern benutzend, eine Intervention vorbereitete, erwiderte Luchesini, der preußische Gesandte, auf die Frage, was der Reichstag bei der drohenden Gefahr tun solle, in Verleugnung des Bündnisvertrages, daß die polnische Nation selbst ihre Lage zu bedenken und Maßregeln für ihre Sicherstellung zu ergreifen haben würde. Friedrich Wilhelm im Westen gebunden, durfte sich nicht im Osten kriegerisch engagieren; hier darauf angewiesen, Preußens Interessen in Mitten der aggressiv vorgehenden Mächte Rußland und Österreich zu wahren, konnte er nicht anders, als den eine friedliche Lösung bietenden Ausweg einer neuen Teilung Polens betreten. Verwickelte Verhandlungen in Petersburg und Wien hatten Abmachungen in diesem Sinne zum Ziel. – Mittlerweile hatte Stanislaus von Polen die Targowitzer Konföderation unterzeichnet und sich vollständig vom Reichstage losgesagt; russische Truppen besetzten Warschau; Katharina schaltete über das Land wie über ein erobertes. Nachdem preußischerseits mit ihr Einigung gewonnen, überschritt auch Möllendorf die Grenze und okkupierte den an Preußen abzutretenden Landstrich; eine Erklärung vom 6. Januar 1793 rechtfertigte die Maßnahmen mit den demokratischen Grundsätzen der patriotischen Partei und der Notwendigkeit bei der Fortsetzung des Krieges gegen Frankreich sich im Osten gegen dieselben Tendenzen sichern zu müssen, die im Westen bekämpft würden. Am 23. Januar wurde in Petersburg, nachdem die Vorgänge in Frankreich Englands Widerspruch verstummen gemacht, der neue Teilungsvertrag zwischen Rußland und Preußen unterzeichnet; ein Gebiet von über 1000 Meilen war gewonnen, außerdem Danzig und Thorn; das vierfache erwarb Katharina. Die Preußen zugefallenen Landschaften erhielten den Namen Südpreußen, Danzig und Thorn wurden Westpreußen einverleibt. – Den vollzogenen Abtrennungen fehlte noch die Anerkennung des in Grodno versammelten polnischen Reichstags. Der Abgeordnete Katharinas, General Sievers, kam bald zum Ziel; Preußen gegenüber zögerte man. Der Gesandte Buchholz wurde hingehalten und das um so mehr, als Sievers den preußischen Bemühungen seine Mitwirkung vorenthielt. Friedrich Wilhelm befahl zu den kräftigsten Maßnahmen überzugehen, Möllendorf erhielt dahin zielende Befehle; eben damals durch die Stellung, welche Thugut genommen, Österreich entfremdet, sah er in den polnischen Weigerungen nur österreichische Einflüsterung; sein persönliches Erscheinen sollte die Entscheidung beschleunigen. Indessen hatte Sievers noch vor des Königs Eintreffen auf die Weisung der Zarin sein Verhalten geändert; unter den von ihm geübten Drucke war am 25. September die erstrebte Anerkennung auch der preußischen Erwerbung erfolgt. So hoffte denn Friedrich Wilhelm den Verwicklungen, welche ihm die Freiheit des politischen Handelns wesentlich entwunden hatten, doch noch möglichst günstige Resultate abgewonnen zu haben; er vergaß bald, daß gleichzeitig Rußland ganz unverhältnismäßig und zum Teil auf Kosten Preußens Stärkung und Einfluß zugewachsen waren. Er eilte nach Berlin, wo lebhafte Huldigungen anfangs November seine Rückkehr feierten. – Bevor der König das Heer im Westen verlassen, hatte er dem Herzog von Braunschweig den Befehl erteilt, die Österreicher immerhin zu unterstützen, die Truppen jedoch nicht in ernstliche Unternehmungen zu verwickeln. Landau war von preußischen Abteilungen eingeschlossen; Wurmser hatte die Weißenburger Linien erstürmt, hoffte Straßburg zu gewinnen. Mittlerweile waren Pichegru und Hoche an die Spitze der französischen Heere gestellt; Hoche griff den Herzog in seiner Stellung von Kaiserslautern an, wurde am 29. und 30. November geschlagen. Da aber eine Ausnutzung des Sieges nicht stattfand, so warfen sich die vereinten Kräfte der Franzosen auf Wurmser, zwangen ihn bei Philippsburg über den Rhein zurückzugehen und machten damit auch die preußische Position unhaltbar; die Belagerung von Landau wurde aufgehoben, der Herzog bezog Winterquartiere zwischen Rhein und Nahe…“

Generalissimus Albrecht von Wallenstein

„Wahrlich deutet Torquatos sechsmonatliches Ausharren in dem Elend seines Lagers bei Garz, sein eifriges Bemühen zur Unterstützung Kolbergs und das Festhalten der wichtigsten Städte Pommerns, als die Österreicher genötigt waren das ganze Herzogtum zu räumen, auf einen mutvollen Geist des Zeitalters hin, der gewiß mehr wert ist als die Afterkunst späterer Kriege. Weit entfernt, mit einigen neueren Schriftstellern zu glauben, der dreißigjährige Krieg habe nur so lange gedauert, weil die Generale es nicht verstanden ihn zu beendigen, sind wir vielmehr überzeugt, daß die neueren Kriege nur so schnell beendet worden sind, weil es an Mut gefehlt hat, sich bis aufs Äußerste zu wehren.“ (Carl von Clausewitz)

Wir Panzertiere kommen also um den 30jährigen Krieg nicht herum und ohne Albrecht von Wallenstein hätte es diesen nicht gegeben. Selbigen nahmen unsere Ahnen in die Regensburger Walhalla auf und damit ist er unser. Weshalb wir Panzertiere ihn zu seinem Geburtstag in Erinnerung rufen. Im böhmischen Hermanitz wurde er 1583 geboren und unterstützte ab 1618 unseren Kaiser Ferdinand den Zweiten gegen den Winterkönig Friedrich von der Pfalz. Dessen Niederlage am Kahlenberg erlaubte es Wallenstein die Ländereien der geächteten böhmischen Rebellen aufzukaufen. So reich und mächtig wurde er dadurch, daß er 1625 die Aufstellung eines eigenen Heeres anbieten konnte. Im Gegenzug ernannte ihn Ferdinand der Zweite um kaiserlichen Oberbefehlshaber. Sein Heer unterhielt Wallenstein durch die Eintreibung großer Geldsummen bei den Fürsten und Städten in deren Nähe er lagerte und geplündert haben seine Landsknechte auch reichlich. Die meisten Siege für die ligistisch-kaiserliche Partei erfocht zwar unser Generalleutnant Tilly, aber bei Dessau und Wolgast errang auch Wallenstein bedeutende Siege. Zur Entschädigung seiner Aufgaben ließ sich Wallenstein 1628 zum Herzog von Mecklenburg ernennen, was 1630 nicht wenig zu seiner Absetzung führte. Tillys Niederlage bei Breitenfeld und Tod bei Rain führten zur Rückberufung Wallensteins. Die Warnung des Schicksals schlug dieser in den Wind und ließ sich eine noch weitreichendere Vollmacht von unserem Kaiser Ferdinand dem Zweiten ausstellen. Bei Nürnberg hielt er 1632 Gustav Adolfs Siegeszug auf und der Tod des Schwedenkönigs bei Lützen ließ die verlorene Schlacht zum strategisch-operativen Sieg für Wallenstein werden. Allerdings vermochte er diesen nicht auszunützen und so wurde er 1634 erneut abgesetzt und von seinen eigenen Offizieren ermordet. Ob er wirklich mit dem Gedanken eines Überlaufens zu den Schweden umgegangen ist, wird wohl für immer unbekannt bleiben… Im Jahre 1609 heiratete Wallenstein die reiche Witwe Lukretia von Witschkow und schloß 1623 eine zweite Ehe mit Isabella von Harrach. Zwei Kinder zeugte er mit ihr. In seiner „Geschichte Wallensteins“ kommt unser Leopold von Ranke nun zum Wirken Wallensteins im alten Herzogtum Sachsen: https://reader.digitale-sammlungen.de/resolve/display/bsb11001451.html

„Die von verschiedenen Seiten her angeregte Frage über die Stifter war nun aber die wichtigste, die es in dem Reich überhaupt gab. In den Zeiten der Reformation protestantisch geworden, von einer durch und durch evangelischen Bevölkerung gebildet und umgeben, hatten die norddeutschen Stifter, weit entfernt, zu Sitz und Stimme am Reich wie vor Alters zugelassen zu werden, nicht einmal die persönliche Zusicherung der regierenden Kaiser, sie in ihren Schutz nehmen zu wollen, erlangen können. Seit mehr als einem Jahrzehnt dem Kaiser weder durch Lehen noch durch Indult noch auch durch Huldigung verwandt und dem Angriff der eifrigen Katholiken, die prinzipiell von reformierten Bistümern und Erzbistümern nichts hören wollten, ausgesetzt, suchten sie ihren Schutz in der Bewaffnung des niedersächsischen Kreises, dem sie großenteils angehörten und in der großen politischen Kombination, die sich in Folge der pfälzischen Verwickelung in Europa gegen das Haus Österreich bildete. Wenn vor allem hierdurch der Kaiser veranlaßt wurde, sein Heer nach Norddeutschland zu schicken, so tauchte doch auch von Anfang an ein dynastisches Interesse hervor, namentlich die Absicht, an die Stelle des kriegerischen Administrators von Halberstadt, Christian von Braunschweig, der auf sein Stift schon von selbst Verzicht geleistet hatte, einen Erzherzog zu befördern. Ein ausführliches Gutachten liegt vor, in welchem dem Domkapitel geraten wird, bei der bevorstehenden Wahl von dem Prinzen von Dänemark, an den man dachte, abzusehen, zumal da er als Ausländer betrachtet werde, und dagegen einen Sohn des Kaisers zu wählen, was ja mit Vorbehalt des religiösen Bekenntnisses geschehen könne. In diese aus einer weit zurückliegenden Vergangenheit entsprungenen und für die Zukunft des Reiches entscheidungsvollen Verhältnisse sollte nun Wallenstein, an der Spitze des neuen Heeres maßgebend eingreifen. Man hoffte noch ohne Anwendung der Waffen zum Ziel zu kommen. Der Feldhauptmann erhielt das Recht, nach seinem Ermessen, jedoch mit Zuziehung von Tilly, die Bedingungen einer Abkunft festzusetzen. Vornehmlich soll Niedersachsen entwaffnen, das fremde Kriegsvolk von dem Boden des Reichs weichen; zugleich aber soll man dafür sorgen, daß die Armee ohne Kosten des Kaisers vollständig bezahlt und dann abgedankt werde. Als Wallenstein diese Weisung empfing, hatte er bereits in dem niedersächsischen Kreise eine feste Stellung genommen. Nicht durch Sachsen, was der Kurfürst schwerlich geduldet haben würde, sondern durch Franken und Hessen rückte er dahin vor und besetzte zunächst Halberstadt und alsdann den größten Teil des Erzstifts Magdeburg mit seinem Heer. Die noch in den Gemütern lebendige Verehrung gegen die kaiserliche Autorität erwachte um so stärker, je unerwarteter und nachdrücklicher sie auftrat: nirgends fand er Widerstand. Welch ein Ereignis aber war es für den Kreis, der sich in seiner Autonomie zu behaupten vermeinte, daß dem ligistischen Heere, dem er kaum zu widerstehen vermochte, ein zweites kaiserliches zur Seite trat! Wallensteins Armee befand sich, als sie einrückte, in einem wenig schlagfertigen Zustande; ihr Aufzug hatte ein zigeunerhaftes Aussehen: ihre Bewaffnung verriet die tumultuarische Art und Weise, in der sie zusammengebracht worden war; es fehlte bei ihrem Einrücken nicht an mannigfaltigen Gewaltsamkeiten, welche in den landschaftlichen Chroniken und in den gewechselten Schriften mit gerechtem Unwillen verzeichnet sind. Dabei erhellt aber doch, daß eine gewisse Ordnung gehalten wurde. Friedlands Absicht war es wenigstens, daß Bürger und Bauern neben den Soldaten sollten bestehen können. Man traf Anstalt, daß die Aussaat geschah und für das künftige Jahr vorgesorgt wurde. Darin liegt das Originale in dem Auftreten Wallensteins: Aufstellung einer Armee hauptsächlich durch seine Vorschüsse, Ernährung derselben durch die Kontributionsverfassung, bei der das Land allenfalls bestehen konnte, beides auf den Grund des kaiserlichen Namens und Gebotes. Die Verbindung der militärischen Zucht, die er gewaltig handhabte, mit ökonomischer Fürsorge gibt seiner Okkupation ein eigentümliches Gepräge, sie hat einen landesfürstlichen Zug in sich. Zugleich lag ihm nun die Unterhandlung ob, die über Krieg und Frieden entscheiden sollte. Nicht gewöhnliche Besprechungen waren es, die auf dem Kreistag zu Braunschweig vom Dezember 1625 bis in die ersten Monate des Jahres 1626 gepflogen wurden; sie hatten die größte Tragweite für das Reich und für Europa. Man hielt noch für möglich, daß sich der Kreis der kaiserlichen Autorität fügen würde; dafür ließen die beiden benachbarten Kurfürsten ihre Vermittelung eintreten; es war der Gesichtspunkt, den Wallenstein bei den Verhandlungen hervorhob. Er forderte, daß die Postulate des Kaisers erwogen, und nicht versucht werden solle, gegen die Erbietungen kaiserlicher Autorität Maß und Ordnung festzusetzen. Dagegen bestanden die Stände auf der Konstitution der Reichskreise, durch welche sie ermächtigt seien, in den Waffen zu bleiben. Wenn die Generale zuerst die Entwaffnung des Kreises, so forderten dagegen die Kreisstände zuerst die Entfernung der Generale. Vielleicht hätte man sich darüber verständigen können. Aber es kamen noch andere in der Sache liegende Differenzen zur Sprache, über die das nicht zu hoffen war…“